Jüdischen Wirt verletzt - Mann aus Stade vor Gericht
Ein 30-Jähriger aus dem Landkreis Stade muss sich ab dem 5. Juli vor dem Landgericht Chemnitz verantworten - er soll im Jahr 2018 den Wirt eines jüdischen Restaurants verletzt haben.
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden wirft dem Mann gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch im besonders schweren Fall sowie Sachbeschädigung vor. Der 30-Jährige soll am Abend des 27. August 2018 aus einer Gruppe heraus Pflastersteine auf das Restaurant geworfen haben. Zehn bis zwölf Personen waren nach Angaben des Gastwirts in das Lokal eingedrungen. Die Gruppe brüllte demnach antisemitische Parolen, warf mit Flaschen und Steinen und verletzte den Wirt an der Schulter. Die Ermittler gehen von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Früheren Angaben zufolge ist der 30-Jährige einschlägig vorbestraft. Der Angeklagte hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.
Rechtsextreme aus ganz Deutschland kamen nach Chemnitz
Der Vorfall geschah während der Ausschreitungen in Chemnitz im August und September 2018. Nach dem gewaltsamen Tod eines 35 Jahre alten Deutschen am Rande eines Stadtfestes waren Rechtsextreme aus ganz Deutschland in die Stadt gekommen, weil sie Asylbewerber für die Tat verantwortlich machten. Ein Gericht befand ein Jahr später einen Syrer für schuldig und verurteilte ihn zu neuneinhalb Jahren Haft wegen Totschlags.
