Grüne kritisieren Wolfsabschuss bei Amt Neuhaus scharf
Die Grünen im Landtag haben die vom niedersächsischen Umweltministerium angeordnete Tötung eines Wolfes im Landkreis Lüneburg scharf kritisiert.
"Die tote Wölfin in Amt Neuhaus ist der fünfte Fehlabschuss in Folge", sagte der naturschutzpolitische Sprecher Christian Meyer am Dienstag. "Wir fordern ein sofortiges Moratorium für die irrlichternde Wolfsjagd von Umweltminister Lies." Erneut sei keiner der beiden gesuchten Problemwölfe getötet worden, sondern eine Jungwölfin, die nicht an Nutztierrissen beteiligt gewesen sei. Er hoffe, dass die Abschusspraxis von Wölfen in Niedersachsen von der EU überprüft wird.
Vermutlich ein weibliches Tier
Bei dem getöteten Wolf handele es sich vermutlich um ein weibliches Tier im Alter von ein bis zwei Jahren, teilte das Umweltministerium mit. Der Wolf wird nun genetisch untersucht, ein Ergebnis wird für Ende des Monats erwartet. Die Ausnahmegenehmigung für den Abschuss der beiden Wölfe gilt für ein männliches Tier sowie eine mindestens sieben Jahre alte Fähe.
Ausnahmegenehmigungen für Wolfsabschüsse in Niedersachsen sind umstritten. Der Naturschutzbund Niedersachsen klagt aktuell gegen die Wolfsverordnung des Landes.
Ministerium: Vorgehen rechtlich abgedeckt
Das Umweltministerium räumte ein, dass eine sichere Identifizierung von Wölfen nicht zweifelsfrei möglich sei. Dass nun wahrscheinlich ein anderer als der zum Abschuss freigegebene Wolf getötet wurde, sei aber gesetzlich abgedeckt.
Vermehrt Übergriffe seit 2017
Seit 2017 war es laut Umweltministerium im Territorium des Rudels Amt Neuhaus vermehrt zu Übergriffen von Wölfen auf Nutztiere gekommen. Herdenschutztiere, Vergrämung und weitere Mittel hätten nicht geholfen - aus diesem Grund hatte das zuständige Landesamt die Ausnahmegenehmigung zur Entnahme der beiden Wölfe erteilt, hieß es. Dadurch solle verhindert werden, dass die Tiere untypische Jagdtechniken weitergeben.
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