Erheblich weniger Besucher in Niedersachsens KZ-Gedenkstätten
Wegen der Corona-Pandemie können die KZ-Gedenkstätten in Norddeutschland deutlich weniger Besuchenden verzeichnen. Große Auswirkungen hatten vor allem die mehrmonatigen Schließungen.
Das ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressediensts (epd). Die Gedenkstätte Bergen-Belsen, die mit ihrer Arbeit an das dortige frühere Konzentrationslager erinnert, kamen bis Jahresende 100.000 Menschen - statt doppelt so viele wie vor der Pandemie. Dabei machten sich auch fehlende Sonderausstellungen und ein weitgehender Wegfall internationaler Gäste bemerkbar, wie Sprecherin Stephanie Billib erklärt. In Bergen-Belsen starben mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene. Am 15. April 1945 befreiten britische Truppen das Lager.
Weniger Besucher in Esterwegen und Sandbostel
Die Gedenkstätte Esterwegen im Landkreis Emsland war mehr als drei Monate lang geschlossen, sagt Landkreissprecherin Anja Rohde. In die Gedenkstätte, die an 15 Konzentrations-, Straf- und Kriegsgefangenenlager der Nazis im Emsland erinnert, kamen im vergangenen Jahr rund 7.700 Besucherinnen und Besucher - weniger als noch im Jahr 2020. In die Gedenkstätte des ehemaligen Kriegsgefangenlagers Sandbostel im Landkreis Rotenburg (Wümme) kamen 2021 nach Angaben ihres Leiters Andreas Ehresmann zwischen 5.000 und 6.000 Menschen. Das sie höchstens die Hälfte der sonst üblichen Zahlen, heißt es weiter.
#LichterGegenDunkelheit zum Gedenken am 27. Januar
Jedes Jahr rund um Holocaust-Gedenktag am 27. Januar finden Veranstaltungen statt. Nach Angaben der Gedenkstätte Bergen-Belsen nimmt dieselbe und auch unter anderem die Gedenkstätte Lager Sandbostel, Esterwegen, die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel und die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ-Drütte in Salzgitter teil. Mit der Initiative #LichterGegenDunkelheit setzen sie ein Zeichen gegen Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus in den sozialen Netzwerken, aber auch durch Lichter in und um die Einrichtungen.
