Bundeswehr: Lambrecht bestätigt Gespräche über Standort Oerbke
Verteidigungsministerin Lambrecht hat am Montag ihre Sommerreise am Bundeswehr-Standort Munster im Heidekreis begonnen. Sie bestätigte Pläne für einen möglichen neuen Bundeswehr-Standort in Oerbke.
In den vergangenen Wochen hatte SPD-Parteichef Lars Klingbeil mehrfach bestätigt, dass in Oerbke, in der Nähe von Munster, bis 2024 ein Bundeswehrstandort entstehen soll. "Es ist richtig, dass wir dazu Überlegungen haben. Aber ich muss sagen, das ist noch nicht endgültig abgeschlossen", sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) dem NDR in Niedersachsen. Es werde schnellstmöglich entschieden. "Wenn ich solche Zusagen mit Bezug auf die NATO mache, dann brauche ich die entsprechenden Voraussetzungen vor Ort." Es geht um ein mögliches Panzerpionier-Lehr-Bataillon. Klingbeil hatte von ungefähr 2.200 Soldaten gesprochen, die ab 2024 in Oerbke stationiert werden könnten.
Lambrecht: Digitalisierung der Bundeswehr beschleunigen
Bei ihrem Besuch in Munster wies Lambrecht auf die Dringlichkeit einer schnelleren Digitalisierung bei der Bundeswehr hin. Sie ließ sich beim Heer einen ferngesteuerten Roboterhund zeigen, der im Einsatz Bilder liefern könnte. "Die Einsatzmöglichkeiten sind beeindruckend", sagte die Ministerin mit Blick auf den Roboter. An dem Standort werden unter anderem verschlüsselter Sprechfunk und automatisierte Datenübertragung erprobt. Die Digitalisierung sei einer der Bereiche, in "denen wir deutlich besser werden können", betonte Lambrecht. Derzeit funken weite Teile der Bundeswehr noch analog, die Kommunikation ist nicht abhörsicher. Mit ihren veralteten Kommunikationswegen gehört die Bundeswehr zu den Schlusslichtern in der NATO. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten Bundestag und Bundesrat ein 100 Milliarden Euro schweres Sonderprogramm zur Ausrüstung einer einsatzfähigeren Bundeswehr beschlossen.
Lambrecht besucht auch Lüneburg und Nordholz
Lambrecht will sich bei ihrer Sommerreise vor dem Hintergrund der Bedrohungslage an der Ostflanke der NATO ein Bild von der Einsatzbereitschaft der Stäbe, Einheiten und Verbände machen. Der Besuch in Munster war der Auftakt für eine Tour zu verschiedenen Bundeswehrstandorten. Am Mittwoch wird Lambrecht in Lüneburg erwartet. Am Donnerstag ist sie zu Gast bei den Marinefliegern in Nordholz im Landkreis Cuxhaven.
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