Studierende demonstrieren für mehr Hilfe in der Pandemie
Seit rund zwei Jahren lernen Studierende im Ausnahmezustand - mal in Präsenz, mal Online. In Hannover haben am Mittwoch rund 50 Studierende vor dem Landtag auf die Situation aufmerksam gemacht.
Geldsorgen, weil Studenten-Jobs weggebrochen sind, kein gemeinsames Mittagessen in der Mensa, stattdessen einsames Lernen zu Hause. Viele Studierende leiden unter der Pandemie. Auch Imke Schaffert, die in Hannover im sechsten Semester Bauingenieurwesen studiert. "Ich hatte keinen Kontakt zu anderen Studierenden mehr, meine Familie wohnt Stunden weit weg", erzählt sie. "Es ging mir nicht gut. Psychisch ging es bergab." Schließlich sei sie aus ihrer Ein-Zimmer-Wohnung in eine WG umgezogen, "um überhaupt menschlichen Kontakt zu bekommen". Sie beteilige sich an dem Protest, weil Studierende endlich mal gehört werden wollten.
Aufnahmestopp in der psychologischen Beratungsstelle
Eine aktuelle Umfrage zeigt, wie sehr die Pandemie zahlreiche Studierende belastet. Die psychologischen Beratungsstellen der Studierendenwerke seien komplett ausgelastet, sagt Johannes Düselder vom Asta der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Mittlerweile gebe es eine Wartezeit von drei Monaten - in der pychologisch-therapeutischen Beratungsstelle herrsche ein Aufnahmestopp. "Wenn man Probleme hat, hat man nicht mal mehr einen Ansprechpartner."
Forderung: Mehr Geld für Studierendenwerke
Deshalb fordern die Studierenden unter anderem mehr Geld vom Land für die Studierendenwerke, damit die Angebote aufgestockt werden können. Ein weiterer Kritikpunkt ist das neue Hochschulgesetz, das in dieser Woche verabschiedet werden soll. Die Studierenden fürchten unter anderem um ihr Mitspracherecht zum Beispiel bei der Neubesetzung von Professorenstellen.
