Transdev mit neuem Geschäftführer: Endet die Pannenserie?
Nachdem die Region Hannover eine millionenschwere Strafzahlung vom S-Bahn-Betreiber Transdev verlangt hatte, entlässt das Unternehmen eine Geschäftsführerin. Ihr Nachfolger steht bereits fest.
Die Geschäftsleitung der S-Bahn Hannover übernimmt Roman Bartels, der bislang für den Vertrieb in Berlin und Transdev in Leipzig zuständig war. Die bisherigen S-Bahn-Hannover-Geschäftsführer Nadine Böger muss ihre Posten räumen. Der zweite Geschäftsführer, Hartmut Körbs, bleibt hingegen im Amt. Dass der Wechsel in der Chefetage mit der Pannen-Serie im S-Bahn-Verkehr zu tun habe, bezeichnete ein Sprecher als "reine Spekulation". Kundinnen und Kunden des Verkehrsunternehmens dürften hinsichtlich des Personalwechsels, dennoch auf künftig verlässliche Zugverbindungen hoffen.
Region Hannover fordert 3,9 Millionen Euro
Wegen Schwierigkeiten mit fehlenden Wagen, Zugausfällen und Verspätungen hatte die Region 3,9 Millionen Euro Schadensersatz gefordert. Für gänzlich ausgefallene sowie schlechte Leistungen komme nicht die Region auf, sagte der Sprecher der Region Hannover. Transdev betreibt drei Monaten die S-Bahn in Hannover. Zuvor hatte sich das Eisenbahnunternehmen in einem Bieterverfahren gegen den vorherigen Betreiber DB Regio durchgesetzt.
Deutsche Bahn weist Kritik zurück
Ein Manager des Transdev-Gesellschafterunternehmens äußerte derweil auch Kritik. Transdev könne nichts für die derzeit zahlreichen Baustellen im S-Bahn-Netz. 13 von der Deutschen Bahn übernommene S-Bahn-Züge müssten zudem aufwendig überarbeitet werden. Die Deutsche Bahn weist die Kritik zurück. Die 13 S-Bahn-Züge der DB wurden ordnungsgemäß, pünktlich und unter Aufsicht eines neutralen Gutachters übergeben und abgenommen, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Übergabe sei wie vertraglich vereinbart gelaufen.
Fehlende Wagen und überfüllte Kurzzüge
Die S-Bahn Hannover hat mit fehlenden Wagen und überfüllten Zügen zu kämpfen. Der Betreiber Transdev teilte kürzlich mit, dass auf einzelnen Linien zeitweise verkürzte Züge unterwegs sind und sprach sein Bedauern über Einschränkungen für die Fahrgäste aus.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Fassung des Beitrags stand, dass auch der zweite Geschäftsführer, Hartmut Körbs, sein Amt zur Verfügung stellen musste. Das ist falsch, Körbs bleibt Geschäftsführer. Wir haben die entsprechende Passage korrigiert und bitten den Fehler zu entschuldigen.
