Pistorius warnt erneut vor Cyberattacken aus Russland
Das niedersächsische Innenministerium hält Cyberattacken aus Russland für möglich. Man bereite sich auf Angriffe mit Schadsoftware vor, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag dem NDR.
Pistorius betonte, dass es sich um Vorsichtsmaßnahmen handle, die angesichts des Angriff Russlands auf die Ukraine geboten seien. Pistorius hält es im Zuge des Ukraine-Kriegs für möglich, dass Deutschland Ziel von vom Kreml gesteuerten Desinformationskampagnen werde. Putin werde Interesse daran haben, Desinformationen zu verbreiten und Verunsicherung zu schaffen, sagte der niedersächsische Innenminister am Freitag dem NDR in Niedersachsen. Etwa indem TV-Sender gestört würden oder der Betrieb in Krankenhäusern durch Cyberattacken eingeschränkt würde.
Wachsam im Umgang mit Emails
Von Hamsterkäufen riet der Minister ab. Derzeit bestehe keine akute Gefahr, die Vorkehrungen des Landes geschähen aus reiner Vorsorge, sagte der Innenminister, "weil wir als Staat eine besondere Fürsorgepflicht haben". Den Bürgerinnen und Bürger riet er, wachsam im Umgang mit ihrem E-Mail-Eingang zu sein. Wer eine Mail öffne, in der Schadsoftware enthalten sei, könne damit großen Schaden bei sich und anderen anrichten, sagte Pistorius.
Satellitentelefone und Benzin für den Ernstfall
Am Donnerstagmorgen hatte sich der niedersächsische Innenminister in einer Schalte mit dem Bundesinnenministerium und den Innenministerinnen und Innenministern der Länder über die Lage beraten. Noch sei kein Angriff auf deutsche oder niedersächsische IT erfolgt, sagte Pistorius. Damit im Falle einer Cyberattacke aus Russland die kritische Infrastruktur, etwa die Wasserversorgung oder Krankenhäuser, hat das Land vorgesorgt und seine Vorräte aufgefüllt: Man habe Benzinvorräte angelegt und Satellitentelefone gekauft, sagte Pistorius. Auch der Katastrophenschutz wird gesondert vorbereitet.
