Panne in Hannover: Ampullen im Impfzentrum verwechselt
Von der Verwechslung der Impfstoff-Dosen im Impfzentrum am Zoo Hannover sind statt 42 offenbar nur 21 Kinder betroffen. Die Region Hannover verstärkt ab sofort die Kontrollen.
Wie die Region mitteilte, hatte eine Person im Impfzentrum die Ampullen verwechselt, obwohl diese farblich gekennzeichnet sind. Die eingesetzte Kraft habe den Impfstoff für Kinder zum ersten Mal aufgezogen, hieß es. Welche Folgen dies für die betroffene Person haben wird, sei noch nicht klar.
Ab sofort Vier-Augen-Prinzip
Als Reaktion auf die Panne sollen die Kontrollen verschärft werden. "Wir haben entschieden, dass heute eine zusätzliche medizinische Aufsichtsperson vor Ort ist, die ausschließlich dafür zuständig ist, die korrekte Zuteilung des Impfstoffs zu überprüfen", sagte Regionspräsident Steffen Krach (SPD). Neben diesem Vier-Augen-Prinzip an Standorten, an denen sowohl Kinder als auch Erwachsene geimpft werden, sollen die Ampullen für Kinder und Erwachsene zudem in getrennten Kühlschränken aufbewahrt werden. Und zum Teil wird noch deutlicher getrennt: "Wir werden im Impfzentrum am Zoo nur noch Kinder impfen und in der Ernst-August-Galerie nur noch Erwachsene", kündigte Krach an. Eine Verwechslung dürfe nicht mehr vorkommen.
Doch weniger betroffene Kinder
Nach Angaben der Region Hannover erhielten insgesamt offenbar 21 Jungen und Mädchen die für Erwachsene vorgesehene höhere Impfstoffkonzentration des Biontech-Vakzins. Das habe eine erneute Überprüfung der Abläufe ergeben, erklärte eine Sprecherin. Zunächst war von 42 betroffenen Kindern die Rede gewesen.
Impfpanne: Keine schwerwiegenden Folgen erwartet
Laut Marlene Graf, der leitenden Fachärztin des Gesundheitsamts, sind durch die Verwechslung keine schwerwiegenden Folgen zu erwarten: "Medizinisch gesehen handelt es sich um eine nicht notwendige erhöhte Dosis des Impfstoffs, die sich nicht negativ auswirken dürfte." Den Erkenntnissen des Gesundheitsamtes zufolge treten allenfalls Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle oder Fieber auf. Nach Einschätzung des Kinderarztes Ulrich Baumann von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) könnten die Nebenwirkungen etwas stärker ausfallen als bei korrekter Impfstoff-Dosierung.
Beratungsangebote für betroffene Eltern
Regionspräsident Krach entschuldigte sich bei den Familien. Alle Eltern der betroffenen Kinder seien von der Regionsverwaltung direkt telefonisch und per E-Mail informiert worden, hieß es am Montag. Für sie stehe ein medizinisches Beratungsangebot bei den kinderärztlichen Notdiensten der MHH, des Kinderkrankenhauses Auf der Bult und der kassenärztlichen Vereinigung zur Verfügung. Bislang habe sich dort allerdings noch niemand gemeldet, hieß es am Dienstagmittag.
