Hannover: Dreckige Toiletten verärgern Regiobus-Fahrer
Saubere Toiletten für Busfahrer und Busfahrerinnen - beim hannoverschen Nahverkehrsunternehmens Regiobus offenbar Mangelware. Das beklagen mehrere Beschäftigte und auch die Gewerkschaft ver.di.
Busfahrerin Jenny Russ und ihre Kollegen sind sauer. Sie müssen sich beim Gang vor allem auf die vielen Dixi-Toiletten an abgelegenen Endhaltestellen häufig überwinden. "Ekelhaft" sei das. Es gebe Momente, wo sie lieber die Runde wieder zurückfahre statt eine Dixi-Toilette zu benutzen, so Russ. Die Fahrerinnen und Fahrer machen für diesen Missstand die Unternehmensleiter von Regiobus direkt verantwortlich. Marode und versiffte WCs, wie zum Beispiel in Gehrden, würden nur wenige Male pro Woche gereinigt. In Pattensen stehe nur eine einzige Dixi-Toilette bereit, die pro Woche von Hunderten Beschäftigten genutzt werde.
Betriebsrat: "Menschenunwürdig"
Für Betriebsratsmitglied Carsten Götze ist das ein Unding. "Ich empfinde es als menschenunwürdig, wenn ich nicht mehr auf Toilette gehen kann, weil ich mich dermaßen davor ekele." Hinzu kommt, so Götze, dass die Fahrerinnen und Fahrer sich in den Toiletten nicht vernünftig die Hände waschen könnten - insbesondere jetzt in der Corona-Zeit.
In Neustadt entstehen neue Sanitäranlagen
Regiobus weist die Kritik zurück, räumt aber ein, dass die Situation im Umland nicht immer einfach für die Fahrerinnen und Fahrer sei. Auf Dixi-Toiletten zu gehen, sei nicht schön, so ein Sprecher. Regiobus habe aber bereits reagiert. In Neustadt am Rübenberge entstünden etwa zurzeit weitere sanitäre Anlagen. Die Busfahrer und -fahrerinnen selbst fordern, die Lage kurzfristig zu verbessern, indem Toiletten häufiger gereinigt werden.
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