Enercity in Sorge: Hannover spart zu wenig Energie
Seit Monaten sparen Industrie und Verbraucher Gas, um die Speicher für den Winter zu füllen. In Hannover reichen die Anstrengungen aber noch nicht aus. Der Verbrauch ist laut Enercity zu hoch.
"Uns macht es große Sorgen, dass Hannover nicht im Plan liegt", sagte Susanna Zapreva, die Vorstandschefin des Regionalversorgers in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Hannover liege deutlich unter dem Sparziel von 20 Prozent. Seit Jahresbeginn sei der Gasverbrauch um 14,1 Prozent gesunken - temperaturbereinigt ergebe sich allerdings ein Mehrverbrauch von 3,5 Prozent. Deshalb ruft Enercity Haushalte und Industrie dazu auf, mehr Energie einzusparen. Nach den Explosionen an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 sei gewiss, dass wenig bis gar kein russisches Gas nach Deutschland geliefert werde, so Zapreva. Um gut durch den Winter zu kommen sei es daher notwendig, noch mehr Energie einzusparen.
Enercity blickt auf solides Geschäfts-Halbjahr zurück
Enercity ist einer der größten kommunalen Versorger in Deutschland. Trotz des Schocks an den Energiemärkten infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verlief das erste Halbjahr nach Unternehmensangaben solide. Die gehandelten Strom- und Gasmengen gingen zurück, der Umsatz zog jedoch auf mehr als das Doppelte an - auf knapp 4,3 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis stieg um rund ein Drittel auf etwa 132 Millionen Euro. Wesentlicher Faktor dafür waren die generellen Preiszuwächse am Markt. Vorstandsmitglied Marc Hansmann sprach von erfreulichen Zahlen. "Aber gleichzeitig müssen wir sagen: Die Risiken in der Energiewelt sind deutlich gestiegen."