Museumsschiffe liegen vor dem Emder Rathaus auf dem Ratsdelft. © imago images / Peter Schickert

Ukraine-Krieg: Emden lässt Städtepartnerschaft ruhen

Stand: 04.03.2022 16:21 Uhr

Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine ist dem "Spiegel" zufolge jede vierte russisch-deutsche Städtepartnerschaft ausgesetzt. In Niedersachsens Städten sind die Meinungen dazu unterschiedlich.

Laut "Spiegel" haben einige Städte die Arbeit an gemeinsamen Projekten eingefroren, Veranstaltungen seien abgesagt worden. Keine der Städte, die sich gegenüber dem Magazin äußerten, erklärte die Partnerschaft grundsätzlich für beendet, vielmehr ruhten die Beziehungen. Der parteilose Oberbürgermeister von Emden, Tim Kruithoff, teilte mit, dass er derzeit keine Grundlage sehe, die Partnerschaft mit der Stadt Archangelsk "mit Leben zu füllen". Braunschweig hingegen gab an, dass die Städtepartnerschaft mit der Stadt Kasan in Kraft bleibe. Auch Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann sagte demnach, dass man nun erst recht den Kontakt nach Toljatti suchen werde. Nur so könne man "den Gedanken auf Völkerverständigung auf kommunaler Ebene verfolgen."

Viele Partnerstädte in Niedersachsen

Rund ein Dutzend niedersächsische Städte pflegen Partnerschaften mit russischen Städten, darunter Celle (Tjumen), Delmenhorst (Borissoglebsk), Hatten (Machatschka), Hildesheim (Gelendschik), Melle (Torschok), Munster (Mitschurinks), Oldenburg (Machatschka), Papenburg (Progranitschny), Salzgitter (Stary Oskol) und Verden (Bagrationowsk). Auch das Land Niedersachsen unterhält zwei Partnerschaften mit den russischen Regionen Perm und Tjumen. Uwe Schünemann, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, appellierte am Freitag an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), die Partnerschaften auszusetzen. Die Landesregierung hatte am Mittwoch angekündigt, das Land wolle seine Partnerschaften ungeachtet des russischen Angriffs im Grundsatz weiterführen und nicht abbrechen oder offiziell ruhen lassen. Die Partnerschaften seien derzeit ohnehin nicht sehr aktiv, es gebe wenige Kontakte.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 04.03.2022 | 15:00 Uhr

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