Sexuelle Belästigung: Fahrlehrer weist Vorwürfe zurück
In Göttingen steht ein 57 Jahre alter Fahrlehrer vor Gericht. Er soll laut Staatsanwaltschaft in mindestens 33 Fällen Fahrschülerinnen sexuell belästigt haben.
Der Fall wird öffentlich verhandelt, weil der Beschuldigte aus dem Landkreis Göttingen einem Strafbefehl widersprochen hat. Der Strafbefehl sah auf einen Zeitraum von drei Jahren eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten vor. Zudem sollte der 57-Jährige 4.000 Euro an das Göttinger Frauenhaus zahlen. Zum Prozessauftakt am Mittwoch wies der Angeklagte die Anschuldigungen zurück. "Ich bin mir gar keiner Schuld bewusst", sagte er. Mehrere Zeuginnen sagten am Mittwoch hingegen aus, dass die Übergriffe zum Teil in der ersten praktischen Stunde begonnen hätten.
Fahrschülerin bricht Ausbildung ab
Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Mann zwischen März 2018 und September 2020 junge Fahrschülerinnen "in sexuell bestimmter Weise körperlich berührt und dadurch belästigt" haben. Dabei habe er die Lehrer-Schüler-Beziehung und die spezifische Situation während der Fahrstunden ausgenutzt, um sich sexuell zu erregen. Eine Fahrschülerin habe nach einem Vorfall ihre Fahr-Ausbildung abgebrochen. Nachdem er zu einer anderen Fahrschule in Göttingen gewechselt sei, habe er auch dort Fahrschülerinnen auf ähnliche Weise belästigt.
