Eine Talsperre im Harz. © NDR

Orkan: Personal der Harzer Talsperren in Bereitschaft

Stand: 18.02.2022 16:35 Uhr

Die Talsperren der Harzwasserwerke waren Freitagmittag zu gut 80 Prozent gefüllt. Der Sturm wird weiteren Regen bringen. Aus den Becken wird kontrolliert Wasser abgelassen, um Platz zu schaffen.

Die Harzwasserwerke, die die Talsperren in dem Mittelgebirge betreiben, gehen davon aus, dass das Harzvorland vor Hochwasser erst einmal geschützt ist. Sprecherin Marie Kleine sagte, die Niederschläge, die oberhalb der Talsperren fallen, werden diese voraussichtlich vollständig aufnehmen können. Die Lage sei "angespannt, aber unter Kontrolle". So wird nach ihren Angaben zum Beispiel der randvolle Oderteich kontrolliert in die etwa zehn Kilometer flussabwärts gelegene Odertalsperre abgelassen. Diese Talsperre hatte am Freitagmittag einen Zufluss von mehr als 7 m³ Wasser in der Sekunde. Sie gab gleichzeitig eine ähnliche Menge Wasser ab.

Talsperren sollen Hochwasser zurückhalten

Die Talsperren schützen das Vorland vor Hochwasser, indem sie Wasser aus den Flüssen aufnehmen, stauen und kontrolliert abgeben. Die Harzwasserwerke erwarten bis zur kommenden Woche weitere 30 bis 70 Millimeter Niederschlag. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Niederschläge und Schneeschmelze die Pegelstände der Talsperren weiter ansteigen lassen. Besonders betroffen ist der Oberharz im Einzugsbereich des Oderteiches, der Oder-, Ecker- und Okertalsperre.

Die Füllstände der Talsperren im Oberharz (Stand Freitag, 13.00 Uhr):

  • Odertalsperre zu 84,92 Prozent gefüllt (entspricht 25,99 Millionen m³)
  • Granetalsperre zu 80,11 Prozent gefüllt (entspricht 37,17 Millionen m³)
  • Innerstetalsperre zu 82,73 Prozent gefüllt (entspricht 15,93 Millionen m³)
  • Okertalsperre zu 70,04 Prozent gefüllt (entspricht 32,81 Millionen m³)
  • Sösetalsperre zu 85,14 Prozent gefüllt (entspricht 21,80 Millionen m³)
  • Eckertalsperre zu 80,82 Prozent gefüllt (entspricht 10,72 Millionen m³)

Bei der Söse- und Innerstetalsperre werde bereits der Hochwasserpuffer genutzt, so die Harzwasserwerke. Das sei aber noch kein Grund zur Beunruhigung. Das Wasser werde abgelassen oder in Talsperren gepumpt, die noch leerer sind. Unter anderem würde die Durchflussmenge durch die am Boden der Talsperren liegenden Rohre erhöht, "damit wir genug Stauraum für die angesagten Niederschläge vorhalten", so Sprecherin Kleine.

Herausforderung ist Orkan plus Hochwasser

Die Herausforderung sei, so Kleine, dass es erst einen Orkan gebe. Danach müssten die Wege zu den Anlagen und Hochwasser-Entlastungen schnell freigeräumt werden. Für das Wochenende wurde dem Unternehmen zufolge die Personalbereitschaft erhöht. Auch seien die Betriebsstätten mit ausreichend Kraftstoff ausgestattet, um weiterarbeiten zu können, falls sie von der Außenwelt abgeschnitten werden sollten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 18.02.2022 | 06:30 Uhr

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