Helferin reanimiert Mann in Bus - Gaffer filmen seinen Tod
In Braunschweig reanimiert eine Krankenschwester im Bus einen Mann, der einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten hat. Fahrgäste filmen die Wiederbelebungsversuche. Für die Feuerwehr ist das Alltag.
Die Helferin habe mit telefonischer Hilfe der Rettungsleitstelle versucht, den Mann wiederzubeleben. Später seien Feuerwehrleute hinzugekommen. Auch ihnen sei es jedoch nicht gelungen, den Mann zu retten. Einige Menschen in dem Bus hätten "nichts anderes zu tun gehabt, als die Situation zu filmen", teilte die Feuerwehr am Mittwoch mit.
Bei Blut und Reanimation greifen Passanten zum Handy
Übergriffe von Schaulustigen wie dieser sind für Feuerwehrleute inzwischen fast Normalität. "Immer, wenn irgendwo Blaulicht zu sehen ist, zückt heute jemand ein Smartphone", sagt Thomas Hickmann vom Fachbereich Feuerwehr der Stadt Braunschweig. Die Menschen filmten ohne Rücksicht, insbesondere wenn Blut fließe oder jemand reanimiert werde.
Polizei muss teilweise einschreiten, um Einsätze zu sichern
Im diesem Fall wurde der Rettungsversuch laut Feuerwehr wenigstens nicht behindert. Dennoch drohen Gaffenden in bestimmten Fällen Strafen und sogar Gefängnis. Im September hatte die Polizei einen Mann in Gewahrsam genommen, weil er mehrfach an einem Unfallort filmte. Im August hatten sich Schaulustige nach einem Unfall bei Oldenburg mit Klappstühlen an den Straßenrand gesetzt. Die Feuerwehr musste deshalb Sichtschutzwände aufstellen. Im schlimmsten Fall können Menschen Rettungseinsätze so stark behindern, dass Kranke oder Unfallopfer deswegen sterben.
