Getränkehersteller in Not: Kunden horten Leergut
Die Corona-Krise fördert ein kurioses wirtschaftliches Problem für die Getränkehersteller in Niedersachsen zu Tage: Kunden horten zuhause kistenweise Getränke, bringen aber das Leergut nicht zurück. Das berichtet NDR 1 Niedersachsen. Das führt mitunter dazu, dass die Produktion heruntergefahren werden muss, obwohl die Nachfrage groß sei, beklagen die Händler.
Wenn Kisten fehlen, wird Produktion heruntergefahren
Im Sommer werde schneller getrunken, und die Leergutkästen kämen dann auch schneller wieder über den Handel zurück und könnten dann neu befüllt werden, sagt Geschäftsführer Jens Weydringer vom Bad Harzburger Mineralbrunnenbetrieb. Täglich werden dort drei bis vierhundert Paletten Mineralwasser in Glasflaschen abgefüllt. Derzeit liege die Produktion aber auch durchaus 20 Prozent darunter. Eben weil Kisten fehlen.
Neue Kiste nur noch gegen alte
Auch bei Vivaris in Haselünne im Emsland werde das Leergut knapp, sagt Sprecher Thorsten Schmidt. Nach Ostern wird das Unternehmen das Eins-zu-Eins-Prinzip anwenden. Jeder Kunde dürfe dann so viele Kisten kaufen, wie er zurückbringe. Im Grunde gelte für den Verbraucher bei Getränken das gleiche wie bei Toilettenpapier und Nudeln: Hamsterkäufe sind unnötig, weil es keinen Mangel gebe. Kunden sollten nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen und die Leergutkisten zügig zurück in den Handel bringen, appelliert Schmidt. Die Versorgung mit Mineralwasser sei sichergestellt.
