2.500 Anleger geprellt? Anklage gegen EEV-Manager
Knapp drei Jahre nach der Insolvenz des Göttinger Energieunternehmens Erneuerbare Energie Versorgung AG (EEV) hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage erhoben. Fünf ehemaligen EEV-Managern wird vorgeworfen, mehr als 2.500 Anleger bewusst getäuscht zu haben.
Mehr als 20 Millionen von Anlegern gesammelt
Nach Informationen von NDR Info und der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" hat die EEV, die im November 2015 Insolvenz anmeldete, über Jahre hinweg rund 21 Millionen Euro bei Anlegern eingeworben. Damit sollten der Kauf eines Biomasseheizkraftwerks in Papenburg sowie ein Offshore-Windpark-Projekt in der Nordsee realisiert werden. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist nach mehrjährigen Ermittlungen davon überzeugt, dass die Anleger dabei bewusst getäuscht wurden und ihnen Risiken verschwiegen wurden. Sie hat am Landgericht Göttingen Klage wegen des Verdachts auf schweren Betrug, Kapitalanlagebetrug, Untreue und Verstoß gegen das Gesetz über das Kreditwesen eingereicht.
Internes Schreiben belastet Verantwortliche
Das geplante Offshore-Windpark-Projekt "Skua" sollte etwa in einem Übungsgebiet der Bundeswehr entstehen - doch das Verteidigungsministerium hatte überhaupt nicht beabsichtigt, das Gebiet freizugeben. Bei der EEV soll das bekannt gewesen sein: Nach Informationen von NDR und "HAZ" sollen Verantwortliche in internem Schreiben die Realisierung des Projekt als ausgeschlossen bezeichnet haben. Auch im Fall des zum Kauf angebotenen Heizkraftwerkes in Papenburg sei getrickst worden: EEV-Verantwortliche hätten den Unternehmenswert bewusst "zu hoch angesetzt".
Die betroffenen Anleger warten bis heute auf ihr Geld. Die EEV hatte in der Vergangenheit stets alle Vorwürfe zurückgewiesen.
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