Zecken: Emsland ist erstmals FSME-Risikogebiet
Als erster Kreis in Niedersachsen ist der Landkreis Emsland zum FSME-Risikogebiet erklärt worden. Das Emsland ist das nördlichste Risikogebiet in Deutschland. Seit 2018 gab es dort vier Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), seit 2016 zählten die Behörden im Emsland insgesamt acht Erkrankungen. Das niedersächsische Landesgesundheitsamt in Hannover und das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin informierten am Donnerstag über die aktuelle Situation in Niedersachsen und Deutschland. Demnach ist in den vergangenen Jahren eine Zunahme der hauptsächlich von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung FSME zu beobachtet. Das Virus kann zu einer Hirnhautentzündung und zu bleibenden Lähmungen führen.
Behörden raten zu einer Impfung
Mit der Ausweisung als Risikogebiet sei eine FSME-Impfempfehlung durch die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) verbunden, heißt es in einer Mitteilung des Landesgesundheitsamtes. Diese richte sich an alle Personen, die in einem FSME-Risikogebiet mit Zecken in Kontakt kommen könnten und gelte sowohl für die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises als auch für Besucher. Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) weist darauf hin, dass die Zahl der Erkrankungen im Emsland im Vergleich zu Landkreisen in Süddeutschland vergleichsweise gering sei, gleichwohl sei eine Impfung angeraten. In FSME-Risikogebieten werden die Impfkosten von den Krankenkassen übernommen.
Emsland: Erstes FSME-Risikogebiet Niedersachsens
FSME-Infektionen auf dem Vormarsch
Dem zuständigen RKI wurden nach eigenen Angaben 2018 insgesamt 583 FSME-Erkrankungen übermittelt. Die entspreche einer Zunahme um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, heißt es in einer Mitteilung des Instituts. Bundesweit definiert das Robert-Koch-Institut aktuell 161 Landkreise als FSME-Risikogebiet, die meisten davon liegen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen.
