Theater und Einzelhandel fürchten strengere Corona-Regeln
Angesichts der Corona-Lage blicken Theater- und Geschäftsleute mit Sorge in die Vorweihnachtszeit. Vor allem kleine Bühnen in Niedersachsen befürchten Zuschauerverluste, sollte 2G-Plus kommen.
Wer zurzeit ins Theater möchte, muss geimpft oder genesen sein und das nachweisen können. Mit dieser 2G-Regel kommen viele Theatermacher und ihr Publikum nach eigenen Angaben gut zurecht. Schwieriger würde es, wenn zusätzlich ein negatives Testergebnis vorgelegt werden müsste (2G-Plus). "Die Nachfrage würde geringer werden", befürchtet Sprecher Nils Wendtland vom Schauspiel Hannover. Denn der Aufwand für einen Theaterbesuch könnte manchem dann zu groß sein. Wendtland betont aber auch: "Wir wollen so lange wie möglich weiterspielen." Denn eine Schließung mit geplatzten Spielplänen und Premieren würde sich bis in die nächste Spielzeit auswirken.
Schulen halten sich mit Theaterbesuchen zurück
Noch schwieriger als etwa am Schauspiel Hannover, ist die Lage für Bühnen in kleineren Städten, die Gastspiele für ihre Theater buchen. Durch rasch wechselnde Corona-Verordnungen werde das Planen so gut wie unmöglich, sagt Dorothee Starke. Sie ist Präsidentin der Interessengemeinschaft von Städten mit Theatergastspielen. Diese Bühnen seien noch viel mehr als die Stadtheater auf Einnahmen aus dem Kartenverkauf angewiesen. Und: Weihnachtsmärchen seien eine "rechnerische Größe im Haushalt". Schulen seien in der Pandemie mit dem Theaterbesuch aber sehr zurückhaltend, so Starke.
Handelsverband rechnet mit Einbußen
Der niedersächsische Handelsverband geht davon aus, dass sich die Zuspitzung der Corona-Lage in der Adventszeit bemerkbar machen wird. Hauptgeschäftsführer Krack sagte, bis jetzt sei der Kundenzuspruch da. Aber auch er rechnet mit deutlichen Einbußen, sollte es schärfere Vorgaben geben. Eine Sprecherin der Landesregierung hatte das ins Gespräch gebracht, sollte sich die Lage weiter verschärfen. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei es den Ländern möglich, auch den Zugang zum Einzelhandel zu beschränken, hieß es am Freitag.
Testpflicht stört beim Shoppen
Handelsverbandsführer Krack berichtet von verunsicherten Händlerinnen und Händlern. Sie machten sich Sorgen, denn die Erfahrungen mit einer Testpflicht in früheren Zeiten der Pandemie hätten gezeigt, dass dann deutlich weniger Menschen in die Geschäfte kommen. Das Advents-Shopping sei aber vor allem wichtig für Geschäfte, die Bücher, Schmuck, Parfüms, Technik und Spielzeug anbieten. Der Lockdown vor einem Jahr habe den Händlern schon das vorige Weihnachtsgeschäft verdorben, so Krack.
