Seenotretter bringen 2021 rund 330 Menschen in Sicherheit
Die DGzRS rettet seit bald 157 Jahren vor den Küsten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. 2021 befreiten die Besatzungen rund 330 Menschen aus Seenot oder anderer Gefahr.
Die Helfer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger kamen im vergangenen Jahr auf der Nord- und Ostsee 2.023 zum Einsatz. Dabei halfen sie mehr als 3.500 Menschen in Notlagen, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte. Ein Einsatz, der in Erinnerung bleibt: Eine Frau brachte an Bord des Seenotrettungskreuzers "Pidder Lüng" der Station List auf Sylt ein Baby zur Welt.
Zahl der Einsätze steigt gegenüber 2020
Darüber hinaus profitierten Besatzungen von Fischerbooten, Seeleute von Handelsschiffen, Personal von Offshore-Windparkversorgern, Wassersportler und Küstenbesucher sowie Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen von den Rettern. Man sei besonders in der rauen Jahreszeit gefordert. Grundsätzlich kenne die Seenotrettung keine Saison, hieß es in der Mitteilung. Gegenüber 2020 sei die Zahl der Einsätze um rund 300 angestiegen.
Das sind die Einsatzzahlen für 2021 (2020)
- Niedersächsische Nordseeküste: 596 (520) Einsätze; 978 (1.010) Menschen geholfen; 18 (3) Menschen aus Seenot gerettet; 50 (128) Menschen aus Gefahrensituationen befreit.
- Schleswig-Holsteinische Nordseeküste: 213 (145) Einsätze; 245 (315) Menschen geholfen; 5 (9) Menschen aus Seenot gerettet; 15 (19) Menschen aus Gefahrensituationen befreit.
- Schleswig-Holsteinische Ostseeküste: 683 (607) Einsätze; 1.096 (1.109) Menschen geholfen. 28 (27) Menschen aus Seenot gerettet; 114 (108) Menschen aus Gefahrensituationen befreit.
- Mecklenburg-Vorpommersche Ostseeküste: 531 (448) Einsätze; 1.186 (1.058) Menschen geholfen; 10 (1) Menschen aus Seenot gerettet; 93 (62) Menschen aus Gefahrensituationen befreit.
Modernisierung der Flotte schreitet voran
2021 stand demnach auch im Zeichen der Modernisierung der Flotte, so die DGzRS. Auf den Stationen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hätten sechs neue Einheiten ältere Seenotrettungskreuzer und -boote abgelöst. "Zweckgebundene Erbschaften haben uns dabei in diesem Jahr sehr geholfen, genauso aber auch die beständige Spendenbereitschaft vieler einzelner Menschen im ganzen Land, die zusammengenommen Großes bewirkt hat", sagte DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.
Die DGzRS hat diese Schiffe 2021 getauft
- Seenotrettungsboot "Erich Koschubs" für die Station Travemünde (10,1 Meter),
- Seenotrettungsboot "Herwil Götsch" für die Station Schleswig (8,9 Meter),
- Seenotrettungskreuzer "Felix Sand" für die Station Grömitz (28 Meter),
- Seenotrettungskreuzer "Nis Randers" für die Station Darßer Ort (28 Meter),
- Seenotrettungsboot "Pug" für die Station Prerow/Wieck (8,9 Meter).
Die DGzRS hat rund 60 Seenotrettungskreuzer im Einsatz. Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS bis Ende 2021 nach eigenen Angaben 85.924 Menschen aus Seenot gerettet oder aus Gefahrensituationen auf See befreit.
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