Kassenärzte lehnen zusätzliche Sprechstunden ab
Die Kassenärzte in Niedersachsen laufen Sturm gegen die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Demnach soll die Zahl der Sprechstunden mit einem neuen Gesetz ausgeweitet werden. Spahn will auf diese Weise die Wartezeiten für Arzttermine verkürzen. Außerdem sollen Menschen in ländlichen und strukturschwachen Regionen besser medizinisch versorgt werden.
Ärzte kritisieren Pläne von Spahn
In einer Resolution üben die niedersächsischen Kassenärzte massive Kritik an dem Gesetzentwurf aus Spahns Ministerium. Die Politik gaukle den Menschen vor, Ärzte und Psychotherapeuten müssten nur ein bisschen mehr arbeiten, um grundsätzliche Probleme zu lösen, heißt es. Die Arbeitszeit der Mediziner betrage schon jetzt durchschnittlich 54 Wochenstunden.
25 statt 20 Stunden Sprechzeit?
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Kassenärzte künftig für gesetzlich versicherte Patienten 25 statt 20 Stunden Sprechzeit anbieten. Die Politik zeige damit keinen Willen, den Bürgern zu erklären, dass die Ressourcen im Gesundheitswesen endlich seien, betonen die Ärzte. Spahn müsse das Gesetz zurückziehen und grundlegend überarbeiten. Die Kassenärzte fühlen sich durch die Pläne außerdem bevormundet, da der Entwurf die ärztliche Freiberuflichkeit missachte.
