Holger Hennies ist neuer Präsident des Landvolks
Bei der Wahl um die Nachfolge von Albert Schulte to Brinke als Präsident des Landvolks hat sich Holger Hennies durchgesetzt. Der 50-Jährige war bislang Vizepräsident des Verbandes.
Bei der per Brief erfolgten Wahl entfielen von 164 abgegebenen Stimmen 90 auf Hennies (rund 55 Prozent). Er setzte sich damit gegen Mitbewerber Jörn Ehlers durch. Dies teilte der Bauernverband am Donnerstag mit.
Neuer Landvolk-Präsident sieht existenzielle Herausforderungen
In einer ersten Rede sagte Hennies, die Landwirte in Niedersachsen stünden vor existenziellen Herausforderungen. Als Beispiele nannte er die Diskussion um neue Tierwohl-Standards oder den Streit um die neuen Düngeregeln. "Wir haben den Auftrag zu verhindern, dass die Bäuerinnen und Bauern bei uns im Land zwischen dem Druck des Wettbewerbs und den ständig steigenden Anforderungen von Politik und Gesellschaft zerrieben werden", sagte der neue Landvolk-Präsident.
Beteiligung am "Niedersächsischen Weg"
Hennies gilt als eher zupackender Typ, der auch mal mit der Faust auf den Tisch schlagen könne, wie es aus seinem Umfeld hieß. Für das Landvolk hat er in diesem Jahr den "Niedersächsischen Weg" mit verhandelt, der zu einem Kompromiss zum Natur- und Artenschutz mit den Umweltverbänden geführt hat. Mit vier weiteren Landwirten arbeitet er in einer Ackerbau-Betriebsgemeinschaft mit 650 Hektar Fläche in Schwüblingsen in der Region Hannover.
Weil lobt Zusammenarbeit mit Bauernverband
Als Gast beim Landvolk hatte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die enge und ausgesprochen gute Zusammenarbeit mit dem Bauernverband gelobt. Es seien aber auch noch viele Probleme zu lösen, sagte Weil. Die Landwirtschaft müsse sich ändern, aber die Landwirte müssten für ordentliche Arbeit ordentlich bezahlt werden.
Blockaden als Ausdruck der Verzweiflung
Der scheidende Präsident Schulte to Brinke sagte in seiner Abschiedsrede, die Lage der Landwirte sei schwierig. Dass Landwirte zur Zeit Straßen blockierten, sei Ausdruck ihrer Verzweiflung. Zudem mahnte er, die Landwirte nicht mit immer mehr Auflagen zu belasten, ohne sie finanziell dafür zu entschädigen. Schulte to Brinke war zur Wiederwahl aus Altersgründen nicht mehr angetreten.
