Grippeimpfung: Vereinzelt Wartezeiten wegen hoher Nachfrage
Auch in diesem Herbst wollen sich viele Menschen gegen Grippe impfen lassen. In einigen Praxen in Niedersachsen gibt es laut Ärzteverbänden bereits vorübergehende Wartezeiten.
Der Grippeimpfstoff werde aber für alle ausreichen, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Detlef Haffke, zu NDR Niedersachsen. Die 5.200 Hausarztpraxen hätten bereits im Januar bestellen müssen. Damals seien 2,6 Millionen Dosen geordert worden. Sofern nicht alle Impfwilligen schon im Oktober anfragen, erwartet auch Jens Wagenknecht vom Hausärzteverband Niedersachsen nach eigenen Angaben keine Engpässe.
Grippewelle hängt auch von Einhalten der AHA-Regeln ab
Ob es eine Grippewelle geben werde, hänge vor allem davon ab, ob die Menschen sich weiter an Maskenpflicht und Abstand hielten, sagte Allgemeinmediziner Wagenknecht. Im vergangenen Jahr hätten die Grippeviren deshalb keine Chance gehabt. In diesem Jahr säßen die Masken "lockerer". Das erhöhe die Chancen für die Grippeviren. Besonders, weil die Immunsysteme der Menschen jetzt längere Zeit untrainiert seien, so Wagenknecht.
StiKo empfiehlt Impfung für Ältere, Kranke und Angehörige
Besonders wichtig ist die Grippeimpfung laut Ständiger Impfkommission (StiKo) für Menschen ab 60 Jahren, weil ihre Abwehrkräfte generell nicht mehr so stark sind. Für sie steht dieses Jahr ein neues Vakzin zur Verfügung, das viermal so hoch dosiert ist wie übliche Impfstoffe, trotzdem aber nicht mehr Nebenwirkungen haben soll. Zudem rät die Expertengruppe Menschen mit chronischen Erkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohnern von Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Schwangeren sowie Angehörigen von Risikopatientinnen und -patienten zur Impfung. Auch Menschen, die beruflich viel Kontakt mit anderen haben - wie etwa Pflegekräfte -, sollten sich demnach immunisieren lassen.
Gleichzeitige Booster-Impfung gegen Corona möglich
Risikopatientinnen und -patienten können die Grippeimpfung seit Kurzem parallel zur Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Die Spritzen sollten kaut StiKo lediglich nicht in denselben Oberarm erfolgen und es sollten nur sogenannte Totimpfstoffe verwendet werden.
