Ablauf von Corona-Impfungen nimmt konkrete Form an
Der Krisenstab der Landesregierung hat am Dienstag das geplante Vorgehen bei den Corona-Impfungen erläutert. Bis zu 60 Impfzentren sollen Mitte Dezember startklar sein.
Hunderte Ärzte und staatlich examinierte Impfhelfer würden derzeit rekrutiert, sagte die stellvertretende Krisenstabsleiterin Claudia Schröder. Die Rückmeldung aus der Ärzteschaft sei positiv. In den über das ganze Land verteilten Impfzentren sollen jeweils ein Arzt oder eine Ärztin und bis zu vier Helferinnen und Helfer als Team zusammenarbeiten.
Zunächst Impfstoff für 100.000 Menschen
Die Impfungen werden voraussichtlich noch im Dezember beginnen. Laut Schröder erwartet das Land zunächst eine Lieferung von 200.000 Impfdosen. Da in der Regel zwei Teilimpfungen zu einer Immunisierung gehören, könnten zunächst 100.000 Menschen im ersten Durchgang profitieren. Die Impfstoffe sollen an zwei zentralen Orten zwischengelagert werden. Diese Lager und auch die Transporte werden besonders gesichert.
Reihenfolge noch offen
In welcher Reihenfolge die Risikogruppen geimpft werden, ist noch nicht endgültig festgelegt. Das hänge unter anderem damit zusammen, wie viel von welchem Impfstoff wann verfügbar ist, sagte Schröder. Die Bevölkerung soll sich bei einer zentralen Terminvergabe online und per Telefon für eine Impfung anmelden können. Dabei werden Schröder zufolge bestimmte Kriterien abgefragt, sodass Risikogruppen zuerst eine Impfung erhalten. Wenn Impfteams die Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen impfen, soll dort auch gleich das Personal Impfungen erhalten. Kliniken hätten angekündigt, sich selbst um die Impfung ihrer Beschäftigten zu kümmern, so die stellvertretende Krisenstabsleiterin.
Nachhaltige Lockerungen nur bei großer Impfbereitschaft
"Ich hoffe, dass wir zu Beginn der Impfkampagne eine hohe Nachfrage haben werden", sagte Schröder. Um eine Immunität zu erreichen, müssten sich mindestens 80 Prozent der Menschen impfen lassen. Aus diesem Grund sei auch eine Aufklärungskampagne von Bund und Ländern geplant. Um die Corona-Beschränkungen nachhaltig lockern zu können, müssten sich deutlich mehr als die Hälfte der Menschen impfen lassen, betonte Schröder.
Land bündelt Leitung über Katastrophenschutz zentral
Die Impfkampagne wird unter Federführung des Innenministeriums und Begleitung des Gesundheitsministeriums von den Katastrophenschutzbehörden der Landkreise und großen Städte organisiert. Praktische Unterstützung gibt es von der Feuerwehr, Hilfsorganisationen, dem Technischen Hilfswerk (THW) und der Bundeswehr. Um die Logistik und Abläufe zu gewährleisten, hat das Land die Feststellung eines "außergewöhnlichen Ereignisses von landesweiter Tragweite" nach Paragraf 27a des Niedersächsischen Katastrophenschutzgesetzes beschlossen. Dies ermöglicht den Einsatz kommunaler Katastrophenschutz-Einheiten unter der zentralen Leitung des Landes.
