Wolgast: Fünf Jahre Freiheitsstrafe für Vergewaltiger
Im Dezember 2021 wurde eine junge Frau in Wolgast auf offener Straße attackiert und vergewaltigt. Kurz vor dem Urteil räumt der Angeklagte die Tat ein. Jetzt wurde er zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Das Landgericht Stralsund sprach den Mann am Donnerstag der Vergewaltigung schuldig. "Die Frau leidet noch heute an den psychischen Folgen", sagte Richter Kai Klingmüller in der Urteilsbegründung. Das 18 Jahre alte Opfer hatte im Prozess unter Tränen geschildert, wie sie auf einem Gehweg in der Dunkelheit unweit eines Imbiss-Lokals vom Täter angesprochen, in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt wurde.
Täter spricht 18-Jährige vor Imbiss an
Der nun verurteilte Iraner hatte anfangs geschwiegen, kurz vor Prozessende aber über seinen Anwalt die Tat eingeräumt und sein Bedauern mitteilen lassen. Der Vorfall hatte sich am 18. Dezember 2021 etwa eine Stunde vor Mitternacht ereignet. Die 18-Jährige hatte sich etwas zu Essen geholt und mit einer Freundin telefoniert. Auf dem Rückweg sei sie von dem Mann angesprochen worden, und er habe auf sein Handy gezeigt. "Ich dachte, er wollte sich im Ort zurechtzufinden", sagte die Frau. Stattdessen sei ihr die Frage gezeigt worden, ob sie Sex wolle. Das habe sie energisch verneint. Trotzdem habe er sie plötzlich attackiert, vergewaltigt und sei dann geflohen.
Erdrückende Beweislage
Der 34-Jährige wurde durch Aufnahmen von Überwachungskameras und Hinweise drei Tage später in Wolgast festgenommen. In einem DNA-Gutachten wurden seine Spuren nachgewiesen. "Die Beweislage war erdrückend", sagte Klingmüller. Bei mehreren Abstrichen war die DNA des Mannes bei der Frau gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft für den Mann verlangt, der Nebenkläger, der die 18-Jährige vertrat, sogar neun Jahre Haft. Der Verteidiger plädierte auf drei Jahre Freiheitsstrafe. Das Opfer ist immer noch krankgeschrieben und besucht eine Trauma-Therapie. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
