Wasserschutzpolizei nimmt eine Wasserprobe. © NDR

Westmecklenburg: Keine weiteren toten Fische entdeckt - Polizei ermittelt

Stand: 20.08.2022 15:46 Uhr

Das Fischsterben in Westmecklenburg scheint zu Ende zu sein. Polizei und Veterinäramt haben am Sonnabend keine weiteren toten Fische im Wallensteingraben und in der Rummelbeck gefunden. Seit Freitagabend hatten sie 162 Fischkadaver aus den Gewässern geholt.

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) schließt nach ersten Wasserproben eine Gefahr für Menschen aus. Der PH-Wert und der Sauerstoffgehalt im Wasser seien in Ordnung, sagte der Minister am Sonnabend auf einer Pressekonferenz in Wismar. Was das Fischsterben verursacht hat, ist noch unklar.

In einem Zufluss des Wallensteingrabens nahe Losten und im Wallensteingraben bei Moidentin (beide Landkreis Nordwestmecklenburg) wurden laut Backhaus insgesamt 162 tote Fische gefunden. Backhaus versuchte zu beruhigen. Es handele sich um keine Katastrophe. Dieses Fischsterben sei nicht mit dem in der Oder zu vergleichen. Gleichwohl müsse der Vorfall aufgeklärt werden, betonte Backhaus. "Der Wallensteingraben ist ein sensibles Gewässer und die Kinderstube für wichtige Fischarten wie die Meerforelle. Seit Jahren versuchen wir mit erheblichen Mitteln den Bestand zu stützen und haben auch aufwendige Maßnahmen unternommen, um den Fluss wieder durchwanderbar für Fische zu gestalten", so der Minister.

Fischkadaver werden untersucht

Die toten Fische werden jetzt im Veterinäramt auf Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel und Schadstoffe untersucht. Ergebnisse werden in zwei bis drei Tagen erwartet. Der Landesanglerverband war am Freitag über den Fund der toten Fische informiert worden und hatte die Polizei informiert. Die Beamten leiteten daraufhin Ermittlungen wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung ein. Es wurden Gewässerproben entnommen und tote Fische sichergestellt. Zudem gibt es eine Strafanzeige gegen Unbekannt. Sogar ein Hubschrauber war im Einsatz.

Anwohner vermuten Gülle als Ursache - Backhaus warnt vor Vorverurteilung

Anwohner hatten vermutet, dass große Mengen von Gülle für das Fischsterben verantwortlich seien. Sie hatten angegeben, bereits Anfang der Woche in der Rummelbeck trübes Wasser und üblen Gestank beobachtet zu haben. Der Landesanglerverband war über die toten Fische informiert worden und hatte die Polizei informiert. Backhaus warnte vor einer Vorverurteilung. Möglich sei auch, dass durch Entkrautungsarbeiten Nährstoffe freigesetzt wurden, die den Fischen geschadet hätten.

Ähnlicher Fall vor einigen Jahren

Mario Voigt, Umweltschutzbeauftragter des Landesanglerverbandes, zeigte sich sich bestürzt. Die jahrelange Arbeit mit dem Bau von Fischtreppen sei mit einem Schlag zunichte gemacht. Bereits 2014 gab es einen ähnlichen Fall. Damals wurde der Verursacher ermittelt und zu einer Geldstrafe verurteilt.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 20.08.2022 | 14:00 Uhr

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