Start der Campingsaison: Sicherheitstechnik immer gefragter
Das Landeskriminalamt registrierte 2021 einen deutlichen Anstieg bei der Zahl der Diebstähle von Campingmobilen. 32 Wohnmobile und drei Wohnwagen wurden von Parkplätzen gestohlen - vor allem rund um Rostock, Stralsund und Greifswald.
Die Schadenssumme habe sich seit 2018 versechsfacht, so das Landeskriminalamt. Sie lag allein 2021 bei knapp einer Million Euro. Einige Diebe arbeiten auch mit Narkosegas, bohren dafür winzige Löcher in die Wohnwagen, um dann das Gas einströmen zu lassen. Eine Diebesbande wurde im Oktober geschnappt, ihre Gerichtsverhandlung steht noch aus.
Nachfrage nach Sicherheitstechnik wächst
Die vielen Diebstähle haben bei Campern für Verunsicherung gesorgt. Die Nachfrage nach Sicherheitstechnik sei stark gewachsen, sagt der Tessiner Wohnwagenhändler Dieter Eppler. Er selbst biete Technik an, die zwischen 250 und 2.200 Euro kostet. Darunter auch Einbruchschutz, den Wohnwagenbesitzer mit ihrem Smartphone steuern können: "Mit dem Abschaltrelais schalte ich das Fahrzeug ab, wenn es gestohlen wurde", erklärt Eppler. "Wenn ich mitkriege, dass es fährt, gehe ich an mein Smartphone auf die Bedienung und drücke auf Stopp - dann bleibt das Fahrzeug stehen." Auch biete er Gassensoren an, die Alarm schlagen, wenn sie Narkosegas wahrnehmen.
Campingplatzbetreiber bemühen sich um Sicherheit
Die Polizei rät dazu, Wohnwagen und Wohmobile wenn möglich immer auf einem abgeschlossenen Parkplatz oder in einer Garage abzustellen. Und auch viele Campingplatzbetreiber in Mecklenburg-Vorpommern sorgen ein Stück weit für Sicherheit, indem sie nachts Sicherheitsdienste auf die Plätze schicken, die Streife laufen. Viele haben außerdem Schranken vor den Einfahrten, sodass man ohne Karte nicht rein- und rauskommt.
Diebstähle meistens nachts und von professionellen Banden
Der Großteil der Diebstähle werde von professionellen Banden mit entsprechender Technik durchgeführt, so die Angaben des Landeskriminalamts. Außerdem seien es fast immer Wohnmobile von Einheimischen. Laut Polizei werden viele Fahrzeuge zunächst nach Osteuropa verschoben. "Die gestohlenen Wohnmobile werden sehr wahrscheinlich mit gefälschten Papieren und leichten Veränderungen wieder verkauft", so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Neubrandenburg.
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