Das Rathaus in Rostock im Abendlicht © picture alliance/HB Verlag

Rostocker Rathaus: Wer will auf Madsen folgen?

Stand: 01.09.2022 10:45 Uhr

Rostock wählt am 13. November ein neues Stadtoberhaupt. Am Dienstag endete die Bewerbungsfrist für das Oberbürgermeister-Amt. Im September berät der Wahlausschuss der Bürgerschaft, welche Bewerberinnen und Bewerber zur OB-Wahl zugelassen werden. Die Neuwahl wird die Stadt voraussichtlich mehr als eine halbe Million Euro kosten.

In Rostock endete am Dienstag die Bewerbungsfrist für die anstehende Oberbürgermeisterwahl im November. Insgesamt haben sich nach Angaben der Stadt 21 Kandidierende für das Amt des Oberbürgermeisters beworben, um die Nachfolge von Claus Ruhe Madsens (parteilos) anzutreten. Zur OB-Wahl im Jahr 2019 waren elf Bewerbungen eingegangen. Die vorgezogene Neuwahl wurde nötig, weil der bisherige Oberbürgermeister Madsen nach nur drei Jahren im Amt als Wirtschaftsminister nach Schleswig-Holstein gewechselt war. Die Wahlunterlagen werden nun entsprechend geprüft und am 8. September im Gemeindewahlausschuss beraten. Dann entscheidet der Wahlausschuss der Bürgerschaft, wer zur OB-Wahl zugelassen wird und für die Wahl am 13. November kandidiert. Nach NDR Informationen haben davon bislang zehn Kandidatinnen und Kandidaten ihre Bewerbung öffentlich gemacht.

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Rostocks Oberbürgermeister Madsen im Interview. © Screenshot

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Die 47-jährige Carmen-Alina Botezatu (SPD) wurde von der SPD als Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt vorgeschlagen. Botezatu lebt seit 2013 in Rostock und bringt Verwaltungserfahrung mit: Seit 2020 leitet die studierte Architektin und Bauingenieurin sowie vierfache Mutter das in Rostock ansässige Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt. Die Linke hat die Landtagsabgeordnete Eva-Maria Kröger (Die Linke) nominiert. Die gebürtige Rostockerin Kröger ist in der Hansestadt fest verankert und seit zwölf Jahren Fraktionschefin ihrer Partei in der Rostocker Bürgerschaft. Seit 2016 sitzt sie außerdem im Landtag und kann auch Erfahrung in der Bundespolitik vorweisen. Für die Bündnisgrünen tritt die 40-jährige Bundestagsabgeordnete Claudia Müller (Bündnis 90/Die Grünen) an. Sie ist außerdem Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft. Müller will Rostock zu einem der wichtigsten Energiestandorte Deutschlands entwickeln und Projekte wie den Theaterneubau und den Ausbau von Fahrradwegen voranbringen.

CDU und FDP mit gemeinsamen Kandidaten

Die Rostocker Kreisvorstände von CDU und FDP haben sich auf den Direktor der Landesbereitschaftspolizei Michael Ebert (parteilos) als gemeinsamen Kanditen geeinigt. Unterstützt wird er auch von den Unabhängigen Bürgern für Rostock (UFR). Ebert stieg seit 1991 vom "einfachen" Polizeimeister bis zum Chef der Bereitschaftspolizei des Landes auf. Er will das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Potenzial der Hansestadt ausbauen. Die AfD Rostock hat den derzeitigen Landtagsabgeordneten Michael Meister (AfD) für das Amt nominiert. Der 48-Jährige Meister absolvierte zunächst eine Tischlerausbildung und war anschließend bis 2014 Polizist. Zur Sicherung der Energieversorgung ist Meister für die Öffnung von Nord Stream 2 und den Weiterbetrieb der Kern- und Kohlekraftwerke.

Einzelkandidaten für die OB-Wahl

Als Einzelbewerber will unter anderem der Rostocker Bezirksschornsteinfegermeister Jörg Kibellus (SPD) antreten. In seiner Freizeit engagiert er sich als ehrenamtlicher Richter am Landgericht Rostock. Als Handwerker höre er täglich die Sorgen und Nöte der Rostockerinnen und Rostocker. Sein Ziel ist es, die Hansestadt "weiter nach vorne zu bringen."

Auch Robert Uhde (parteilos) hat seine Kandidatur bekanntgegeben. Der gebürtige Rostocker ist als Inhaber einer Eventagentur unter anderem für die Rostocker Museumsnacht oder die Mittsommerremise bekannt. Rostock möchte er zu einer Stadt "mit starker Verwaltung", "mutiger Bürgergesellschaft und "engagierter Wirtschaft" weiterentwickeln.

Stefan Treichel (seit kurzem parteilos) machte ebenfalls seine Bewerbung als Einzelbewerber öffentlich. Der 37-Jährige ist nach eigenen Angaben russischer Spätaussiedler und alleinerziehender Vater von vier Kindern. Er sitzt in der Bürgerschaft, bis vor kurzem für die AfD. Treichel verurteilt Sanktionen gegen Russland und will diese beenden.

Der 56-jährige Unternehmer Jens Kaufmann (parteilos) tritt nach eigenen Angaben unter anderem für die "Menschen der Friedensbewegung Rostock" an, die seit über zwei Jahren regelmäßig in Rostock demonstrieren, unter anderem für Grund- und Freiheitsrechte. Er ist für die "Einrichtung einer regelmäßigen Bürger-Frage-Runde zwischen den Menschen sowie den politisch und behördlich Verantwortlichen unserer Stadt."

Am Donnerstag hat ein weiterer Rostocker seine Bewerbung als Einzelbewerber öffentlich gemacht: Niklas Zimathis tritt als parteiloser Kandidat an. Der 21-Jährige arbeitet als Vertretungslehrer an einer Rostocker Schule und möchte sich unter anderem für die Entwicklung der nordwestlichen und nordöstlichen Stadtteile und des Hafens einsetzen.

Ihre Fragen an die Kandidierenden

Wenn klar ist, welche Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl zugelassen werden, stellen wir bei NDR MV alle Kandidierenden näher vor und befragen sie zu Ambitionen und Zielen für die Rostockerinnen und Rostocker. Deshalb sammeln wir schon jetzt Ihre Fragen an das mögliche neue Stadtoberhaupt. Schicken Sie uns Ihre Fragen als Audionachricht an unseren Messenger in der kostenlosen NDR MV App oder nutzen Sie das nachfolgende Formular.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 31.08.2022 | 06:30 Uhr

Ansicht des Rathauses in Rostock mit einem Fragezeichen (Montage) © Colourbox Foto: -

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