Rostock wird "grüner Energiehafen" - aber erst ab 2028
Großer Bahnhof im Rostocker Seehafen: Wirtschaftsstaatssekretär Michael Kellner (Grüne) und Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatten zur Pressekonferenz zum Ausbau zum "grünen Energiehafen" geladen. Diese Pläne wurden aber erstmal in die Zukunft verschoben. Zügiger gehen soll es mit einem schwimmenden LNG-Terminal vor Lubmin.
Hintergrund ist Russlands Krieg gegen die Ukraine: Als Konsequenz will Deutschland unabhängiger von russischen Energielieferungen werden. Nach Plänen der Regierung könnte die bislang stark von russischem Pipeline-Öl abhängige PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt über Rostock versorgt werden.
Großteil des in Schwedt benötigten Öls über Rostock
Bundes- und Landesregierung peilen an, dass in den nächsten zwei Jahren mindestens 75 Prozent des benötigten Öls von Rostock nach Schwedt gepumpt werden kann. Aktuell beträgt die Kapazität der maroden Pipeline erst 50 Prozent. Danach erst - Staatsekretär Kellner und Wirtschaftsminister Meyer sprachen von der Zeit zwischen 2028 und 2030 - könne die Umwandlung des Rostocker Seehafens zum grünen Energie-Lieferanten vollzogen werden.
Firmen legen Eckpunkte für LNG-Anlandung in Lubmin fest
Zügiger losgehen soll es in Lubmin bei Greifswald. Vertreter der Deutschen ReGas sowie des französischen Mineralölunternehmens TotalEnergies unterzeichneten eine Absichtserklärung über die Installation eines schwimmenden LNG-Terminals vor Lubmin. Dort soll ab Dezember Flüssiggas angelandet und bis zu 4,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich in das deutsche Fernleitungsnetz eingespeist werden. Das notwendige schwimmende LNG-Terminal wollen die Investoren von TotalEnergies chartern.
Meyer: Pragmatische Lösungen umsetzen
"In diesen herausfordernden Zeiten benötigen wir pragmatische Lösungen, um die Energieversorgung für Deutschland weiter abzusichern. Lubmin in Vorpommern kann dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Flüssigerdgas (LNG) ist ein wichtiger Baustein, um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen weiter zu verringern", erklärte Wirtschaftsmijnister Meyer. Mit der Unterzeichnung gingen beide Unternehmen dafür einen wichtigen und notwendigen gemeinsamen Schritt.
