Nach Hausboot-Betrug: Mutmaßlicher Drahtzieher gefasst
Im Fall der gefälschten Internet-Buchungsseite für Hausboote und Ferienwohnungen in der Müritz-Region hat das Landeskriminalamt den mutmaßlichen Drahtzieher gefasst. Einen Mittäter hatte die Polizei bereits im Dezember festgenommen.
Zielfahnder des Landeskriminalamtes haben den mutmaßlichen Internetbetrüger in Belgien aufgespürt. Die belgischen Behörden haben ihn daraufhin verhaftet und nach Deutschland überstellt. Der 39-jährige Deutsche soll gemeinsam mit einem Partner vorgetäuscht haben, Ferienwohnungen und Hausboote zu vermieten. Dafür mussten die Kunden in Vorkasse gehen. Nachdem sie eine Anzahlung von 600 Euro geleistet hatten, war der Anbieter allerdings nicht mehr erreichbar. Auf diese Weise sollen die Täter rund 120.000 Euro kassiert haben. Im Sommer vergangenen Jahres hatte es an der Seenplatte zahlreiche Anzeigen von Geschädigten gegeben.
Mittäter nach langen Ermittlungen gefasst
Ein Mittäter war bereits im Dezember in Köln verhaftet worden. Dem 42-Jährigen waren die Cybercrime-Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg nach wochenlangen Ermittlungen auf die Schliche gekommen. Er soll sich nach der angeblichen Hausboot-Vermietung saisonal angepasst und später auch mit winterlichen Berghütten geworben haben.
Täuschend echte Internetseite
Das Angebot war täuschend echt gemacht: Die Seite www.dein-hausbooturlaub.de listete rund ein Dutzend Hausboote auf, die Urlaubswillige angeblich an der Mecklenburgischen Seenplatte buchen konnten. Boote namens "LadyInge", "Malchin" oder "Gansje" und sollten ab 119 Euro pro Nacht zu haben sein. Wer jedoch auf der Seite ein Boot gebucht hat, war sein Geld los, ohne etwas zu bekommen. Auf der Fake-Seite waren auch Boote zu sehen, die an der Mecklenburgischen Seenplatte tatsächlich gemietet werden können - allerdings bei anderen Unternehmen.
Tipp: Auf Impressum achten
Wer unliebsame Überraschungen beim Buchen vermeiden will, kann ein paar Tipps beherzigen. "Wir weisen die Verbraucher immer darauf hin, dass vor allem das fehlende Impressum ein Signal dafür ist, dass man sich auf einer unseriösen Seite befindet", sagte Anja Offermann von der Verbraucherzentrale in Mecklenburg-Vorpommern NDR 1 Radio MV. Das funktioniere allerdings ausgerechnet im Fall des betrügerischen Hausbootverleihs nicht, da in diesem Fall ein - falsches - Impressum angegeben sei. Auffällig sei jedoch gewesen, dass die dort gelistete Servicenummer nicht erreichbar war.
