Verlängerung der Corona-Maßnahmen: Wirtschaft in MV übt Kritik
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern will die bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 27. April verlängern. Der Arbeitgeber-Vereinigung hält dagegen, MV sei kein Hot-Spot.
Der Präsident der Vereinigung der Unternehmerverbände für Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, hat sich gegen die Pläne der Landesregierung positioniert, die Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 27. April zu verlängern. Die bis zum 2. April geltenden Übergangsregeln habe man noch zähneknirschend mitgetragen, doch die Politik müsse endlich anerkennen, dass Corona das Leben auf Dauer begleiten werde. Die Abstandsregeln und Hygiene-Maßnahmen seien der Basisschutz, verpflichtende 3G-Regeln aber nicht mehr verhältnismäßig. Sie würden viele in der Branche nur weiter belasten.
Krankenhaus-Gesellschaft schlägt Alarm
Die Krankenhaus-Gesellschaft erklärte dagegen, es sei notwendig, alles für die Arbeitsfähigkeit des medizinischen Personals zu tun. Die aktuellen Infektionszahlen würden die Kliniken den kommenden Wochen stark fordern.
Laut Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) fallen in manchen Kliniken derzeit bis zu 30 Prozent des Personals aus. Stationen hätten deshalb geschlossen werden müssen. Auf der anderen Seite gebe es zahlreiche Corona-Patienten.
Entscheidung in Sondersitzung am Donnerstag
Drese spricht von einem dynamischen Infektionsgeschehen in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb will die Landesregierung alle Landkreise zu "Hot-Spots" erklären lassen und damit die Möglichkeiten des neuen Infektionsschutzgesetzes nutzen. Darauf einigte sich das Kabinett nach Beratungen am Dienstag. "Das öffentliche Gesundheitssystem ist an der Überlastungsgrenze", sagte Drese. Die Landesregierung werde dem Landtag deshalb vorschlagen, in dessen Sondersitzung am Donnerstag die bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen über den 2. April hinaus bis zum 27. April zu verlängern.
MV "inmitten eines dynamischen Infektionsgeschehens"
Konkret würde dies den Fortbestand der Maskenpflicht in Innenbereichen, des Abstandsgebots von 1,5 Metern, der Hygienevorschriften sowie die Fortsetzung der 3G-Regel beziehungsweise des 2G-Optionsmodells und der 2G-Plus-Regel in Clubs und Diskotheken bedeuten. Drese sprach davon, dass der Nordosten inmitten eines dynamischen Pandemiegeschehens sei. Es bestehe die konkrete Gefahr von Überlastungen der Krankenhäuser in allen Landkreisen des Bundeslandes.
Rehakliniken bleiben Ersatzkrankenhäuser
Außerdem sagte Drese, dass ausgewählte Rehakliniken weiterhin als Ersatzkrankenhäuser fungieren dürften. Dies entlaste die Krankenhäuser erheblich, so Drese. Mecklenburg-Vorpommern will sich beim Bund darüber hinaus dafür einsetzen, dass die staatliche Testinfrastruktur über den Sommer hinaus - wenn auch in leicht reduzierter Form - erhalten bleiben solle. Es müsse darum gehen, drohende Schließungen infolge eines Finanzierungsstopps der Testeinrichtungen zu verhindern. Drese appellierte zudem an Ältere, sich boostern zu lassen. Alle über 70-Jährigen würden vom Land angeschrieben und zur zweiten Auffrischungsimpfung aufgefordert.
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