Heimatverband sucht beste plattdeutsche Wortneuschöpfung 2025
Vier plattdeutsche Begriffe können zur besten plattdeutschen Wortneuschöpfung des Jahres 2025 gekürt werden. Die Online-Abstimmung läuft noch bis zum 15. Mai.
Der Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen haben zum Endspurt bei der Wahl des besten neuen plattdeutschen Wortes im Jahr 2025 aufgerufen. Aus ursprünglich 40 Vorschlägen sind vier Begriffe nominiert worden:
- "Upschuweritis" für Aufschieberei,
- "Bummelbian" für E-Mail-Anhang,
- "Mannlüü-Tüüt" für den Haardutt des Mannes
- "Windkraftdœgelflag" für Windeignungsgebiet
Über die beste plattdeutsche Wortneuschöpfung kann bis zum 15. Mai auf der Internetseite des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen abgestimmt werden.
Sieger werden in Stavenhagen gekürt
Das Abstimmungsergebnis wird am 31. Mai in Stavenhagen, der Geburtsstadt des niederdeutschen Heimatdichters Fritz Reuter, bekanntgegeben. Dort werden auch das schönste plattdeutsche Wort und die schönste Redewendung des Jahres 2025 verkündet. Die Festveranstaltung beginnt um 9.30 Uhr im Schloss. Für den künstlerischen Rahmen sorgt das Theater "Dramaukles" von der Insel Poel.
Von Ackerschnacker bis düstersinnig
2024 wurde der Sieger in der Kategorie Wortneuschöpfung zum ersten Mal mittels einer Online-Abstimmung ermittelt. Mit "düstersinnig" gewann erstmals ein Adjektiv. Es bedeutet schwermütig oder depressiv. Sieger zuvor waren zum Beispiel die "Brägenplietschmaschin" für Künstliche Intelligenz, "Ackerschnacker" für Handy und "Holl di fuchtig" für "Bleib gesund". Das schönste plattdeutsche Wort des Jahres war 2024 "Tauversicht", auf hochdeutsch Zuversicht. "Wecker rieden will, de möt ierst rup up ’t Pierd“ (Wer reiten will, der muss erstmal auf’s Pferd raufkommen), wurde im Vorjahr als beste Redewendung geehrt.
2025 weniger Vorschläg als im Vorjahr
In diesem Jahr wurden bis Ende März 110 Vorschläge für die drei Kategorien eingereicht. Stavenhagens Museums-Leiter Torsten Jahn bedauert, dass es 2025 weniger Vorschläge gegeben hat als 2024. Im Vorjahr waren es mehr als 200. Jahn führt das vor allem auf ein geringeres Interesse im Ausland und in Süddeutschland zurück. Nur eine einzige Zuschrift kam in diesem Jahr nicht aus Deutschland. Sie wurde in den USA abgeschickt. Das bedeute, dass die Reichweite dieser Aktion überprüft werden müsse, damit sie ab 2026 wieder größer werde, so Jahn.
Wettbewerb startete vor 30 Jahren
Den Wettbewerb gibt es seit 1995. Als erstes plattdeutsches Wort des Jahres wurde vor 30 Jahren der Begriff „Schnarrenpüster“ (komischer Typ oder Sonderling) von der Jury bestimmt. Seit 2004 werden auch der beste aktuelle Ausdruck und die schönste Redewendung geehrt.
