Kühlungsborn: Entscheidung über Grundstück neben Villa Baltic vertagt
Das städtische Baugrundstück am Baltic Park in Kühlungsborn soll für einen Anbau an die Villa Baltic verkauft werden. Beim Bürgerentscheid dazu am Sonntag wurde die erforderliche Mindeststimmzahl nicht erreicht.
Die 6.981 wahlberechtigten Einwohner Kühlungsborns waren aufgerufen, dafür oder dagegen zu stimmen, ob Teile des alten Schwimmhallengrundstücks verkauft werden, um die Villa Baltic zu retten und öffentlich zugänglich zu machen. Allerdings brachte der Bürgerentscheid noch keine Klarheit in dieser Frage. 1.670 Einwohner stimmten mit Ja und 1.500 mit Nein, wie die Stadt angab. Erforderlich wäre jedoch eine Zustimmung von 25 Prozent aller Wahlberechtigten gewesen, was 1.746 Stimmen entspreche. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei 45 Prozent.
Investoren planen Hotel mit 120 Betten
Mit der Bebauung der Fläche wollen die Eigentümer, die Brüder Jan und Berend Aschenbeck, die Sanierung und den Betrieb der denkmalgeschützten Villa finanzieren. Die soll nach derzeitigem Planungsstand zum großen Teil öffentlich genutzt werden. Daneben, auf besagtem Grundstück, soll ein Hotel mit etwa 120 Zimmern entstehen, aus dessen Einnahmen nach Aussagen der Besitzer die Anforderungen des Denkmalschutzes und Veranstaltungen in der Villa finanziert werden sollen. Eine Sanierung ohne diesen Anbau würde sich nicht rechnen.
Bürgerinitiative "Rettet den Baltic Park" ist gegen diesen Plan
Gegen diesen Plan hatte sich die Bürgerinitiative "Rettet den Baltic Park" gebildet. Die Mitglieder bezweifeln nämlich, dass die Restaurierung nur mit dem Hotel-Neubau möglich sei. Die Gruppe will, dass der Baltic Park an der Villa grün bleibt. Die Stadt solle keine Fläche davon verkaufen, vor allem nicht für eine weitere "Bettenburg".
Die Fläche war von Seiten der Stadt allerdings nie als reine Grünfläche vorgesehen, sondern ist bereits seit Jahrzehnten städtisches Bauland. Viele Jahre stand dort nämlich eine marode Schwimmhalle, die 2017 abgerissen wurde. Investor Aschenbeck will das Hotel auf knapp 70 Prozent der damaligen Schwimmhallen-Fläche bauen. Der bestehende Bebauungsplan muss dafür jedoch geändert werden.
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