Eine Pflegerin unterstützt eine Person auf Gehhilfen. © Screenshot

Hilfe für Helfende: Tag der Pflege in MV

Stand: 12.05.2022 11:05 Uhr

Der Internationale Tag der Pflege ist den vielen Menschen gewidmet, die weltweit in Pflegeberufen arbeiten. Auch in Mecklenburg-Vorpommern gab es zahlreiche Veranstaltungen.

In der Gesundheits- und Pflegeschule in Greifswald beispielsweise lautete das Thema: "Interkulturelle Pflegebeziehungen". Denn aufgrund des akuten Pflegekräftemangels in Mecklenburg-Vorpommern wurden in den vergangenen Jahren verstärkt Fachkräfte in Brasilien, Mexiko und auf den Philippinen angeworben und für den Arbeitsmarkt fit gemacht. Dabei hat sich allerdings gezeigt, dass einige dieser gut ausgebildeten Fachleute schon bald nach bestandener Anerkennung Deutschland wieder den Rücken kehrten. Nun soll nach Lösungen gesucht werden, wie man sie halten und besser auf den Stationen und im Alltag integrieren kann.

Pflegende Angehörige oft überfordert

Der Deutsche Caritasverband verweist auf eine hohe Belastung pflegender Angehöriger. "Fehlende Wertschätzung, Berufstätigkeit, das Kümmern um die eigenen Kinder und Enkelkinder belasten erheblich den Alltag", erklärte der katholische Wohlfahrtsverband am Dienstag in Berlin. In Deutschland gibt es rund 4,1 Millionen Pflegebedürftige. Davon werden 80 Prozent oder 3,3 Millionen Menschen zu Hause von nahestehenden Menschen versorgt. Laut Caritasverband fühlen sich 70 Prozent der privat Pflegenden in ihrem Pflegealltag bereits nach wenige Monaten überfordert.

Mehr Pflege-Azubis in MV

Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) betonte die hohe Bedeutung von guten Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie einer tarifgebundenen Bezahlung, um den stetig steigenden Fachkräftebedarf im Pflegebereich in den kommenden Jahren decken zu können. Dabei sei die Zahl der Auszubildenden in Pflegeberufen in MV gestiegen: Während im Schuljahr 2017/18 in MV rund 950 Auszubildende starteten, waren es in diesem Schuljahr 1.550. Das entspricht einem Anstieg von über 60 Prozent, so Drese.

Generalistische Ausbildung offenbar attraktiv

Einen Grund für den erfreulichen Zuwachs an Pflege-Azubis sieht die Ministerin in der Einführung der generalistischen Ausbildung. Darin durchlaufen alle Auszubildende in der Pflege in den ersten zwei Jahren die gleiche generalistische Ausbildung. Für das dritte Jahr gibt es die Möglichkeit der Spezialisierung. Die Ausbildung wird über einen Pflegeausbildungsfonds finanziert, der im Jahr 2022 rund 105 Millionen Euro umfasst und vom Landesamt für Gesundheit und Soziales verwaltet wird.

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 12.05.2022 | 12:30 Uhr

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Pflege

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