Hightechspaten für Bodenproben wird in MV getestet
In Mecklenburg-Vorpommern wird noch bis zum Frosteinbruch ein hochmoderner Analyse-Spaten von einem Start-up-Unternehmen aus Potsdam getestet. Das Gerät soll klassische Bodenprobe im Labor überflüssig machen.
Jeder Landwirt muss wissen und berichten, wie es um seinen Boden bestellt ist. Dafür werden regelmäßig Proben im Labor analysiert. Bis zum Ergebnis dauert es erfahrungsgemäß mehrere Tage. Jetzt hat ein Potsdamer Start-up-Unternehmen einen Sensor-Spaten entwickelt, der Ergebnisse binnen weniger Minuten liefert. Dieser Spaten könnte die klassische Bodenprobe revolutionieren und wird nun auch in Mecklenburg-Vorpommern ausprobiert.
Spaten gibt auch Empfehlung
Der Spaten an dessen Griff ein Display angebracht ist, misst, wenn er im Boden steckt, mit hochsensibler Sensor-Technik deren aktuelle Beschaffenheit. So kann unter anderem der verfügbare Stickstoff, Magnesium, Phosphor, der ph-Wert, Humusgehalt, Bodentemperatur und -feuchtigkeit erfasst und auf einem Laptop gespeichert werden. Auch Dünge-Empfehlungen werden geliefert, um den Boden optimal versorgen zu können.
Spaten überzeugt in der Praxis
Lars-Peter-Loeck, Vorstandsvorsitzender der Agrofarm Lüssow im Landkreis Rostock, ist von der technischen Neuerung begeistert. In der Praxis könne man mit Hilfe des Spatens schneller und genauer auf Bodenproben reagieren und diese auch häufiger nehmen.
Nicht für Nachweis nutzbar
Seit Anfang des Jahres wird der Hightech-Spaten vom Entwicklungsunternehmen Stenon zur Miete angeboten. So kann vergleichsweise kostengünstig gegenüber der klassischen Laborprobe der Bodenzustand hundertfach ermittelt werden. Bisher können Landwirte die Daten aber nicht für Nachweise bei Behörden verwenden. Der stellvertretende Direktor der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei, Kai-Uwe Katroschan, kündigte aber an, sich darum kümmern zu wollen. Bis zum Frosteintritt soll der Analyse-Spaten in weiteren Regionen im Land vorgestellt werden.
