Greifswald: Wildschweine machen Stadtgebiet unsicher
Ein gesperrter Friedhof, eine zum Schutz eingezäunte Bildungsstätte: Im Stadtgebiet von Greifswald werden Wildschweine zunehmend zum Problem. Nun soll der Wildtier-Manager der Stadt eingreifen.
Trotz umfassender Maßnahmen der Stadtverwaltung nimmt die Zahl der Wildschweine in Greifswald immer weiter zu. Zwischenzeitlich musste der Friedhof im Stadtteil Eldena geschlossen werden, weil fünf Bachen mit ihren Frischlingen dort unterwegs waren. Das Gelände des Berufsbildungswerks ist komplett eingezäunt worden. Ein Mitarbeiter sagte, viele der rund 400 Jugendlichen hätten auf dem Gelände Angst vor den Wildschweinen.
Wildschweine verlieren die Scheu
Die Stadtverwaltung schätzt, dass es inzwischen mehr als 100 Tiere im Stadtgebiet gibt. Der Grund für die hohe Population ist das üppige Nahrungsangebot. Zum einen füttern Menschen die Wildschweine, zum anderen wird Kompost häufig falsch entsorgt. Außerdem stehen im Stadtgebiet zahlreiche Obstbäume. Hinzu kommt, dass die Tiere immer zutraulicher werden und die Scheu vor dem Menschen verlieren.
Duftstoffe sollen Wildschweine vertreiben
Deswegen ist jetzt der Wildtier-Manager der Stadt damit beauftragt worden, die Wildschweine zu vertreiben. Dabei sollen unter anderem spezielle Duftstoffe eingesetzt werden, Schießen ist im Innenstadtbereich nicht erlaubt.
Auch Corona-Pandemie spielt eine Rolle
Wildtier-Manager Heiko Gust glaubt, dass die Vermehrung der Wildschweine auch mit der Corona-Pandemie zusammenhängt. Es gebe einen sehr hohen Besucherdruck auf die umliegenden Wälder. Er sei erschrocken gewesen, an welchen abgelegenen Rückzugsorten er im Schnee Fußabdrücke gefunden habe. Wenn die Tiere an ihren Rückzugsorten in Außenbereichen massiv gestört würden, suchten sie sich andere Orte.
