Goldalgen im Kleinen Haff nachgewiesen

Stand: 24.08.2022 15:00 Uhr

Nach dem massenhaften Fischsterben in der Oder, für das auch die Goldalge verantwortlich gemacht wird, ist die giftige Alge nun auch im Kleinen Haff nachgewiesen worden. Auswirkungen hat das aber nicht.

Im deutschen Teil des Stettiner Haffs sind Goldalgen nachgewiesen worden. Darüber hat Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Dienstagnachmittag informiert. Die Konzentration sei nach Angaben von Fachleuten aber gering und das Vorkommen dieser Algen im Haff nicht ungewöhnlich.

Kaum Algen, keine toten Fische

Ein verstärktes Aufkommen von Goldalgen wird unter anderem als Grund für das massenhafte Fischsterben in der Oder vermutet. Die Oder mündet in das Stettiner Haff. Hier wurden bisher keine toten Fische gefunden. Auch die vom zuständigen Landesamt untersuchten Proben von frischem Fisch haben demnach keine Auffälligkeiten oder Schadstoffe ergeben, so Backhaus. Er sieht weiterhin gute Chancen, dass dem Haff ein ähnlich dramatisches Fischsterben wie in der Oder erspart bleibt.

Backhaus macht Hoffnung

Weil das Gift der Goldalgen sich nicht auf die Gesundheit von Säugetieren und Menschen auswirkt, geht der Umweltminister auch davon aus, dass die vorsorgliche Empfehlung, Wasser aus dem Kleinen Haff nicht zu entnehmen und zu nutzen und auch nicht im Haff zu baden, bald aufgehoben werden kann.

Kritik an Salzeinleitung in Oder

Backhaus kritisiert im Zusammenhang mit der Umweltkatastrophe in der Oder die Salzeinleitungen in den Fluss, die nach Ansicht des Ministers auf polnischer Seite nicht an die niedrigen Wasserstände angepasst wurden. Das Wachstum der Goldalge wird durch höheren Salzgehalt im Wasser unterstützt.

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 24.08.2022 | 13:00 Uhr

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