Gewerkschaften wollen Zuschlag auch für Beamte in Ruhestand
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Deutsche Beamtenbund (DBB) in Mecklenburg-Vorpommern fordern Nachbesserungen beim jüngsten Tarifabschluss im öffentlichen Dienst. Sie befürchten, dass die rund 6.500 Beamten in Pension komplett leer ausgehen.
Der ausgehandelte Abschluss gilt vorerst für die Tarifbeschäftigten, er soll jedoch zügig auf die Beamten übertragen werden. Das hat Finanzminister Heiko Geue (SPD) schon angekündigt. Dann gelten auch für die Staatsdiener die beiden Eckpfeiler: Im März gibt es für sie eine steuerfreie Corona-Zulage von 1.300 Euro, zum 1. Dezember 2022 sollen 2,8 Prozent mehr Gehalt ausgezahlt werden - allerdings gilt beides nur für diejenigen im aktiven Dienst.
Corona-Bonus greift nicht für beamtete Pensionäre
Und genau das ist für die Gewerkschaften ein Unding: Die beamteten Pensionäre in Mecklenburg-Vorpommern - die meisten sind Polizisten - würden vorerst nicht von der Einigung profitieren, denn der Corona-Bonus greift nicht für sie. Von einem schwerwiegenden Problem und einer Gerechtigkeitslücke spricht der Deutsche Beamtenbund, immerhin würden alle Rentner im kommenden Jahr 4,4 Prozent mehr bekommen - die Versorgungsempfänger, wie Pensionäre beamtenrechtlich genannt werden - müssten "Leer-Monate" hinnehmen, denn die Gehaltserhöhung komme erst in einem Jahr. Das Land müsse eigene Regelungen schaffen, das sei Thema bei anstehenden Gesprächen mit Finanzminister Geue, so DBB-Landeschef Dietmar Knecht.
GdP kann sich Einmalzahlung vorstellen
Auch die Gewerkschaft der Polizei erwartet einen Ausgleich für Pensionäre. Diese dürften nicht vergessen werden, so der GdP-Landesvorsitzende Christian Schumacher. Auch diese Gruppe könnte beispielsweise eine Einmalzahlung bekommen. "Das wäre für uns ein Zeichen dafür, dass man die Leistungen des öffentlichen Dienstes honoriert", so Schumacher. Er hoffe, dass der Landtag das bei den Beratungen des neuen Besoldungsgesetzes im Blick habe. Die GdP setzt auf zügig Vorbereitungsgespräche mit dem Finanzminister. Die soll es offenbar noch vor Weihnachten geben.
