Gendermedizin: Unterschiedliche Behandlung von Männern und Frauen
Frauen und Männer leiden unter unterschiedlichen Krankheiten - auch in Mecklenburg-Vorpommern. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Barmer hervor, in dem die Krankenkasse ihre Versicherten-Daten nach Geschlecht ausgewertet hat.
Eines der großen Probleme besteht aus Sicht der Krankenkasse darin, dass viele wissenschaftliche Studien in der Vergangenheit einzig an Männern durchgeführt wurden, die Wirkung auf die weibliche Physiologie sei bei der Erstellung unter anderem von Medikamentenstudien kaum in den Blick genommen worden.
Frauen sind länger wegen psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angstörungen krank geschrieben. Männer, besonders die jüngeren, fehlen dagegen öfter wegen Hand- Fuß- oder Knieverletzungen im Job. Und sie gelten als Vorsorgemuffel, so Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer, etwa beim Thema Darmkrebsvorsorge.
Behandlungen nach Standards für Männer
Selbst bei gleichen Krankheiten wie einem Herzinfarkt zeigten Männer und Frauen teils unterschiedliche Symptome. Behandelt würde bislang aber oft mit Medikamenten und nach Standards, die vor allem für Männer mittleren Alters gemacht wurden. Das müsse sich ändern, so die Krankenkasse. Mit einer Aufklärungskampagne unter dem Hashtag "Ungleichbehandlung" will sie erreichen, dass diese Unterschiede im medizinischen Alltag von Ärzten und Patienten häufiger beachtet werden.
