Gemeinsamer Protest gegen störende Barrieren
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung haben auch in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Verbände zu Aktionen aufgerufen.
Unter anderem wollten Betroffene in der Fußgängerzone in der Schweriner Innenstadt auf sich aufmerksam machen. In Rostock sollte unter dem Motto "Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel" verdeutlicht werden, dass Barrierefreiheit auch Menschen ohne Behinderung hilft, schließlich stünden Seniorinnen und Senioren, Kinder sowie Mütter mit Kinderwagen genauso oft vor Hindernissen, etwa wenn die Kantsteine zu hoch sind oder Fahrstühle fehlen.
Assistenz hilft beim Wohnen und beim Hobby
Zum barrierefreien Wohnen gehöre jedoch mehr als ein Fahrstuhl im Haus, sagte Julia Tackmann, die an der Schweriner Demonstration teilnahm, bei NDR MV Live. Sie könne zum Beispiel in ihrer eigenen Wohnung wohnen, weil ihr eine Assistentin fünf Stunden in der Woche hilft, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Sie unterstütze sie auch bei ihrem Hobby als Museumsführerin im Staatlichen Museum.
Sozialverband VdK: Protest lohnt sich
Damit die Interessen von Menschen mit Behinderung stärker berücksichtigt werden, brauche es bessere rechtliche Grundlagen und viel politischen Willen für die Gleichstellung, wie die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, im Vorfeld des Protesttages sagte. "Für ein Leben ohne Hindernisse lohnt es sich, einzustehen, zu protestieren" - auch wenn viele Aktionen wegen der Corona-Lage digital stattfinden müssen.
