Flüssiggas-Terminal in Lubmin: Kanzler Scholz optimistisch
Lubmin spielt in der Energieversorgung Deutschlands eine entscheidende Rolle. Dort kommt per Ostsee-Pipeline der Großteil des russischen Gases an. Aber nicht mehr lange. Die Suche nach Alternativen läuft.
Wie kann eine sichere Energieversorgung und eine Dämpfung der Energiepreise gewährleistet werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich aktuell die Regierungen von Bund und Ländern. "Mecklenburg-Vorpommern steht bereit zu helfen, wenn es darum geht, unabhängig zu werden von russischem Öl und russischem Gas", sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach einer auswärtigen Kabinettssitzung der Landesregierung in Berlin, an der auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnahm. Es werde gemeinsam mit dem Bund geprüft, wie künftig vom Hafen Rostock aus Öl zur Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) transportiert werden und wie Flüssiggas über Lubmin nach Deutschland gelangen kann.
Technische Möglichkeiten werden geprüft
Scholz äußerte sich optimistisch zur Errichtung eines Flüssiggas-Terminals in der Ostsee vor Lubmin bei Greifswald. Schon in wenigen Monaten könnte ihm zufolge dort das Anlanden von Flüssiggas möglich sein. Angepeilt sei als Ziel der Jahreswechsel - oder etwas später. "Wir sind dabei zu prüfen, welche technischen Möglichkeiten genutzt werden können, zum Beispiel in Lubmin, um dort Flüssiggas anlanden zu können", sagte Scholz in Berlin.
Flache Ostsee als Nachteil
Im vorpommerschen Lubmin endet die Gasleitung Nord Stream 1 für russisches Erdgas. Auch die nicht in Betrieb genommene Nord Stream 2 landet in der Gemeinde an. Als Nachteil von Lubmin für den Flüssiggas-Transport mit Tankern gilt, dass die Ostsee dort relativ flach ist. Die Bundesnetzagentur hatte sich zuvor dennoch für ein schwimmendes Flüssiggas-Terminal in Mecklenburg-Vorpommern ausgesprochen.