Ferienwohnungen in Mecklenburg-Vorpommern sind am beliebtesten
Laut einer Untersuchung des Buchungsportals Check24 gehört Mecklenburg-Vorpommern zu den beliebtesten Regionen für die Buchung von Ferienwohnungen und -häusern in Deutschland.
Während Vermieter von Ferienhäusern positiv auf die Buchungslage der kommenden Monate blicken, bangt jedoch mehr als die Hälfte der Hotel- und Gaststättenbetreiber in Mecklenburg-Vorpommern um ihre Existenz, wie eine Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zeigt.
MV verzeichnet für die Herbstferien 2022 die meisten Buchungen
Ferienwohnungen und Ferienhäuser in Mecklenburg-Vorpommern sind vor allem an der Ostseeküste und der Mecklenburgischen Seenplatte beliebt. Bei den Buchungen hat Mecklenburg-Vorpommern hier für die Herbstferien 2022 im Bundesländervergleich die Nase vorn - gefolgt von Niedersachsen und Bayern. Und trotz einer hohen Nachfrage sind die Preise für eine Unterkunft im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gesunken. Wurden 2021 im Schnitt 110 Euro pro Unterkunft fällig, sind es dieses Jahr durchschnittlich 107 Euro pro Nacht.
Aber: Ferienwohnungen-Buchungen rückläufig
Der Geschäftsführer einer Rügener Zimmervermittlung berichtet im Gespräch mit NDR 1 Radio MV, dass die Buchungslage bisher gut war und erst jetzt eingebrochen sei. Die Menschen würden eher spontan buchen. Auch für Silvester sei die Buchungsfreudigkeit eher schwach, was sehr ungewöhnlich sei. Allerdings seien die Buchungszahlen für das kommende Jahr wieder in Ordnung. Dass die Nachfrage aktuell eher verhalten ist, berichten mehrere Ferienwohnungs- und Ferienhausvermieter. Hier hoffe man auf spontane Urlauber. Mit der Situation kommen Vermieter von Ferienwohnungen aber trotzdem zurecht, weil sie eine gute Saison hatten. Die Lage ist unterm Strich also durchwachsen, aber nicht existenzbedrohend.
Geringere Kostensteigerungen bei Ferienwohnungen
Die Kostensteigerungen in den Ferienwohnungen liegen deutlich unter dem, was ein Hotel aufbringen muss, so eine Sprecherin des Deutschen Ferienhausverbandes. Wenn nicht belegt sei, könne man nämlich auch alles herunterfahren. Dadurch seien die Preise nicht so stark gestiegen wie für ein Hotelzimmer. Bei einem Ferienhaus ist der Vorteil außerdem der, dass je mehr Leute sich die Unterkunft teilen, desto geringer auch der Preis pro Kopf. Ferienhäuser haben zudem besonders durch Corona Aufwind bekommen. Viele Gäste fänden es demnach gut, für sich zu sein und zum Beispiel nicht mit anderen am Buffet anstehen zu müssen.
Existenzängste bei Hotel- und Gaststättenbetreibern
Angesichts steigender Kosten und sinkender Buchungszahlen bangen hingegen sechs von zehn Hotel- und Gaststättenbetreibern um ihre Existenz. Laut einer aktuellen Dehoga-Umfrage gaben die Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern an, dass allein die Energiekosten ab Oktober um durchschnittlich 50 Prozent steigen, ab Januar sogar um 117 Prozent. Hinzu kommen steigende Preise für Lebensmittel und Personal, die von den Betreibern teilweise bis gar nicht an die Gäste weitergegeben werden können. Dadurch würde sich die Buchungslage nur noch verschlechtern. “Bereits in diesem Herbst haben wir deutliche Auswirkungen in der Branche zu spüren bekommen. Noch nie erreichten uns so viele Informationen über Geschäftsaufgaben, wie in diesen Tagen”, so Lars Schwarz, Präsident des Dehoga-Landesverbandes.