Erdbeersaison geht mit durchwachsener Bilanz zu Ende
Die Erdbeerfelder in Mecklenburg-Vorpommern sind so gut wie abgeerntet. In der Saison haben die Höfe die Hitze, die hohe Inflation und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu spüren bekommen.
Grundsätzlich war die Erdbeer-Ernte 2022 in Mecklenburg-Vorpommern durchweg gut. Mit dem Ertrag und der Qualität der Früchte zeigen sich die Anbauer sehr zufrieden. Dennoch gab es regional große Unterschiede und vor allem kleinere Höfe hatten teils Probleme. Michaela Denissen aus Wöbbelin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) berichtet, dass der Absatz schlecht und nicht kostendeckend war. Sie musste Konsequenzen ziehen, hat den Anbau auf ihrem Hof neu strukturiert und wird ab kommendem Jahr deutlich weniger Erdbeeren anbauen.
Viele Erdbeeren am Markt
Bei Glantz in Hohenwieschendorf (Landkreis Nordwestmecklenburg) waren alle Erdbeeren wetterbedingt gleichzeitig reif. Dadurch gab es zu viel Ware, die gleichzeitig an den Großmarkt musste. Enno Glantz hat aber Verständnis, wenn bei der allgemeinen Weltlage gerade das Kaufverhalten zurückhaltender ist. Auch bei Karls in Rövershagen gab es viel Ware gleichzeitig. Deshalb wurden die Erdbeeren dort etwa sieben Prozent günstiger verkauft.
Selbstpflücken im Trend
Bei Karls in Rövershagen, auf dem Erdbeerhof Glantz in Hohenwischendorf und bei der Mecklenburger Frische GmbH in Tieplitz hat man in dieser Saison zudem beobachtet, das Selbstpflücken im Trend liegt. In Rövershagen waren 20 Prozent mehr Selbstpflücker als in den vergangenen Jahren. Insgesamt war der Erdbeer-Umsatz bei Karls wie auch bei der Mecklenburger Frische sogar etwas besser als im Vorjahr. Karls-Chef Robert Dahl vermutet, dass Sonne und Hitze dazu beigetragen haben, dass die Menschen Lust auf frische Erdbeeren hatten.
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