Drei erschossene Wölfe in MV - Belohnung ausgesetzt
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln in Mecklenburg-Vorpommern wegen dreier getöteter Wölfe. Zwei Kadaver wurden an der Elbe bei Boizenburg entdeckt, ein weiterer in Vorpommern. Nach ersten Erkenntnissen wurden sie erschossen. Tierschützer erhoffen sich Hinweise von Zeugen - sie lobten 3.000 Euro Belohnung aus.
Nach dem Fund von drei getöteten Wölfen in Mecklenburg-Vorpommern haben Tierschützer eine Belohnung von 3.000 Euro für Hinweise ausgelobt. So sollen die Täter ermittelt werden, teilte die Tierschutzorganisation Peta am Donnerstag mit. Zeugen sollten sich an die Polizei oder die Tierschutzorganisation wenden, auch anonym. Nach Verkehrsunfällen sei die illegale Tötung die zweithäufigste Todesursache bei diesem Raubtier.
Drei tote Wölfe mit Schussverletzungen
Bei den jüngsten Vorfällen war zuerst nur von zwei toten Tieren die Rede. Am Mittwochnachmittag meldete das Umweltministerium einen weiteren Vorfall. Erste Untersuchungen durch Tiermediziner haben ergeben, dass alle drei Wölfe an Schussverletzungen verendet seien, wie ein Sprecher des Umweltministeriums in Schwerin erklärte. Ein Kadaver war demnach bereits am Sonntag bei der Ernte in einem Maisfeld bei Plöwen (Vorpommern-Greifswald) entdeckt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Tier schon vor etwas längerer Zeit angeschossen worden. Plöwen liegt unweit der Grenze zu Polen. Zwei weitere tote Wölfe - beides Jungtiere - waren am Dienstag an der Elbe in Horst bei Boizenburg (Kreis Ludwigslust-Parchim) von Naturschützern entdeckt worden.
Fundorte liegen rund 300 Kilometer voneinander entfernt
Wegen der weiten Entfernung der Fundorte - rund 300 Kilometer - sei unklar, ob es Zusammenhänge zwischen beiden Fällen gibt. In beiden Regionen gibt es grenzübergreifend mehrere Wolfsrudel und auch immer wieder von Wölfen gerissene Weidetiere, was unter Tierhaltern für viel Ärger sorgt. Ermittelt wird wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Wölfe sind EU-weit streng geschützt.
Wo kamen die Wölfe her?
Im Fall der toten Wölfe an der Elbe sei auch noch unklar, wie lange die Tiere in dem Fluss trieben und woher sie kamen. Die Elbe kommt in dem Abschnitt aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg und ist über ein längeres Stück auch Grenzfluss mit Niedersachsen.
Minister Backhaus betroffen - Ermittler hoffen auf Spuren zu den Tätern
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) verurteilte die Taten. "Ein Tier einer streng geschützten Art zu töten, ist kein Kavaliersdelikt. Es ist eine Straftat. Dafür drohen bis zu fünf Jahre Haft. Wer auch immer die Schützen waren, sie riskieren also erhebliche Konsequenzen", so der Minister in einer Mitteilung. Spezialisten des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung haben die Kadaver untersucht. Die endgültigen Ergebnisse liegen aber noch nicht vor, wie der Ministeriumssprecher sagte. Man hoffe über Spuren, die gesichert wurden, an die Täter zu kommen.
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