Simone Oldenburg, Die Linke, Bildungsministerin © Screenshot

Corona und das neue Schuljahr: "Wir starten ganz normal"

Stand: 08.08.2022 14:23 Uhr

In einer Woche kehren 155.000 Schüler und Lehrer an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern in die Unterrichtsräume zurück - ohne Masken, Abstandsregeln und definierte Gruppen. Das Bildungsministerium setzt auf das Drei-Phasen-Modell, dem Landesschülerrat wären verbindliche Corona-Regeln lieber.

"Wir starten ganz normal in das neue Schuljahr. Ganz normal nach zwei Jahren, in denen es ja wirklich anders gewesen ist - also ohne Masken, ohne Abstand, ohne definierte Gruppen", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Montag bei NDR MV Live. Die Lehrer, Schüler und Eltern seien darüber schon vor Beginn der Sommerferien informiert worden. "Wir freuen uns sehr, dass wir einen Schulstart wie vor drei Jahren den Kindern und den Jugendlichen geben können."

MV hält an Drei-Phasen-Modell fest - "Haben gelernt, mit Corona umzugehen"

Obwohl in den Sommerferien viele Kinder und Jugendliche verreist waren und sich möglicherweise dabei auch mit dem Coronavirus angesteckt haben könnten, glaubt Oldenburg nicht, dass wieder ein "Corona-Chaos" an den Schulen ausbrechen könnte. Das Land setze weiter auf das Drei-Phasen-Modell, mit dem es bereits gute Erfahrungen gesammelt habe, so die Ministerin. "Wir haben gelernt, mit Corona umzugehen und damit gelernt, dass Corona momentan ein ständiger Begleiter ist. Wir wissen, wie wir uns zu verhalten haben. Deshalb glaube ich, dass die Schulen zusammen mit den Lehrern und den Eltern sehr gut in der Lage sind, zu reagieren. Wenn irgendwo ein Hotspot ausbricht, auch dafür haben wir Regeln.

So funktioniert das Drei-Phasen-Modell in MV

Phase 1 - Lehrkräfteeinsatz nicht eingeschränkt:

  • alle Schüler im Präsenzunterricht

Phase 2 - Lehrereinsatz leicht eingeschränkt:

  • Klasse 1bis 6: Präsenzunterricht

  • Abschlussklassen: Präsenzunterricht

  • ab Klasse 7: Wechselunterricht (Schüler werden in zwei Gruppen geteilt: Die eine Gruppe hat Präsenzunterricht tage- oder wochenweise, die andere Gruppe erledigt von zu Hause aus Hausaufgaben)

Phase 3 - Lehrereinsatz sehr stark eingeschränkt:

  • Klasse 1 bis 6: Präsenzunterricht (Wenn dies nicht möglich ist: Notbetreuung für Kinder mit Eltern in systemrelevanten Berufen, Kinder mit Förderbedarf sowie Kinder, die die Schule für Tagesstruktur brauchen)

  • Abschlussklassen: Präsenzunterricht

  • ab Klasse 7: Distanzunterricht (maximal vier Stunden pro Tag im Durchschnitt. Aufgabenpakete sollen 14 Tage vorher vorbereitet sein)

"Wir sind auf alles vorbereitet"

Das zusammen mit dem Bildungsrat - also Landeselternrat, Landesschülerrat und Schulleitungsvereinigung - entwickelte Drei-Phasen-Modell sieht vor - je nachdem, wieviele Lehrer und Schüler an den Schulen sind, eine entsprechende Phase einzuleiten geleitet - entweder Distanzunterricht, Wechselunterricht oder Präsenzunterricht. "Wir sind auf alles vorbereitet. Wir wissen, dass an den Grundschulen und bis Klasse 6 wird es immer Präsenzunterricht geben - genauso wie in den Abschlussklassen und den Vorabschlussklassen", so Oldenburg.

Landesschülerrat für zweiwöchige Maskenpflicht in Klassenräumen

Der Landesschülerrat könnte sich durchaus etwas verbindlichere Regeln vorstellen, wie Sprecher Moritz Drumm bei NDR MV Live sagte: "In der jetzigen Situation wäre es Quatsch, auf einmal wieder mit der Maskenpflicht als Keule rauszukommen - genauso wie mit der Testpflicht." Allerdings lägen sechs Wochen Sommerferien hinter den Schülern. Viele Maßnahmen seien gefallen, es sei auch weniger getestet worden. "Mit Blick auf nächsten Montag sollte man vielleicht wieder auf eine Schutzphase gehen." Drumm hält eine zweiwöchige Maskenpflicht in den Klassenräumen für vertretbar. Es gehe schließlich um die Gesundheit. "Zwei Wochen Disziplin unter den Schülern hilft glaube ich allen", so Drumm.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 08.08.2022 | 12:00 Uhr

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