Corona-Ausbruch: Rund 160 Kontaktpersonen in Quarantäne
Nach dem Corona-Ausbruch in Westmecklenburg hat sich die Zahl der Infizierten auf zwölf erhöht. Eine weitere Person sei positiv auf das Virus getestet worden, sagte die Leiterin des dortigen Gesundheitsamts, Ute Siering, am Donnerstagmorgen im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Elf Personen stammen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, eine aus Schwerin. Sowohl in Schwerin als auch in Ludwigslust-Parchim wurden bisher rund 60 Kontaktpersonen getestet - allesamt negativ.
Rund 160 Menschen in Quarantäne
Die 60 Getesteten müssen ebenso in Quarantäne wie die übrigen 100 Kontaktpersonen, die das Gesundheitsamt bisher festgestellt hat. Die noch ausstehenden Tests bei den 100 Kontaktpersonen sollen im Verlauf des Donnerstags durchgeführt werden. Ergebnisse werden am Freitag erwartet. Zunächst hieß es, 200 Kontaktpersonen müssten in Quarantäne. Die tatsächliche Zahl sei nun aber doch geringer, weil einige Personen dieselben Kontakte hatten, sagte Siering am Donnerstagnachmittag. Weitere Kontaktpersonen könnten dazukommen, wenn unter den bisher Getesteten weitere Corona-Fälle identifiziert werden. Bei allen Kontaktpersonen ersten Grades werde gleich nach Bekanntwerden ein erster Test vorgenommen und möglichst nach sieben Tagen ein zweiter, so die Amtsleiterin.
Feiergäste blieben am Tag nach der ersten Infektion zu Hause
Die Infektionen werden auf eine Feier in der Nähe von Hagenow zurückgeführt, an der rund 35 Personen teilgenommen haben. Neben Familienmitgliedern sind auch Menschen betroffen, die mit den Infizierten in den vergangenen Tagen beruflich zu tun hatten. Nachdem am Montag der erste positiv-getestete Fall bekannt geworden war, waren die 35 Kontaktpersonen vorsorglich zu Hause geblieben.
Ungewissheit über Schulstart am Montag
In Hagenow wurde das Jobcenter derweil komplett geschlossen, weil eine Mitarbeiterin unter den Infizierten ist. Zudem wurden eine Physiotherapie- und eine Zahnarztpraxis vorsorglich geschlossen. Bürgermeister Thomas Möller (Die Linke) sagte am Donnerstag, man müsse nun abwarten, wie sich die Zahlen entwickeln. Ob die Schulen und Kitas am Montag wie geplant öffnen können, sei jetzt noch nicht einzuschätzen. Dafür seien die noch ausstehenden Ergebnisse der Kontaktpersonen-Tests entscheidend, so Möller. Mehrere geplante Einschulungsfeiern am Wochenende sollen laut Möller nach jetzigem Stand durchgeführt werden. Amtsärztin Siering empfiehlt den feiernden Familien, Kontaktlisten zu erstellen, um im Fall der Fälle schnell reagieren zu können. Sollte sich die Zahl der Infizierten jedoch enorm erhöhen, müsse das Thema Einschulung neu überdacht werden.
Landrat: Wenn wir nicht aufpassen, steigen die Zahlen
Ludwigslust-Parchims Landrat Stefan Sternberg (SPD) appellierte an die Einwohner des Kreises, auf die Abstandsregelungen sowie das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes zu achten. Wer sich krank fühle, solle keine Feierlichkeiten besuchen. "Diese Situation zeigt uns einmal mehr, dass die Corona-Pandemie noch nicht vorbei ist. Es ist weiterhin eine ernst zu nehmende Lage. Wenn wir jetzt nicht aufpassen, haben wir rasant steigende Zahlen", teilte Sternberg auf der Homepage des Kreises mit.
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