Bei Ludwigslust: Jugendliche stoppen Güterzug und filmen es
Jugendliche haben am Wochenende auf der ICE-Strecke Hamburg-Berlin bei Ludwigslust einen Güterzug zu einer Notbremsung gezwungen - und dies gefilmt. Laut Polizei hatte sich einer der beiden ins Gleisbett gestellt und der andere das Ganze von einer Fußgängerbrücke aus mit dem Handy gefilmt.
Der lebensgefährliche Vorfall habe sich bereits am Sonnabend zwischen Ludwigslust und Grabow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ereignet, teilte die Polizei am Montag mit. "An einer Fußgängerbrücke, die über die Schienen führt, konnte der Zugführer zwei Jugendliche beobachten, die offensichtlich mit Motorrädern unterwegs waren", sagte Frank Schmoll von der Bundespolizei NDR 1 Radio MV. Der Lokführer habe eine Notbremsung eingeleitet und den schweren Zug erst kurz vor dem jungen Mann zum Stehen bekommen. Beide jungen Männer flüchteten. Die bisherige Fahndung blieb ergebnislos.
Schon am Freitag wurden Jugendliche an der Strecke gesehen
Auf der Strecke sind neben Güterzügen auch ICE-Schnellzüge mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Stundenkilometern unterwegs. "Wenn man sich dort auf die Gleise stellt, das geht nicht gut aus", so Schmoll weiter. Laut Notfallleitstelle der Deutschen Bahn sollen bereits am Freitag dort zwei Jugendliche gesehen worden sein. Die Gesuchten sollen ein blaues und ein schwarzes Shirt getragen haben. Die Polizei sucht nun Zeugen.
Rostock-Hamburg: Jugendliche sabotieren Regionalexpress
Ein weiterer Vorfall ereignete sich am Freitag auf der Bahnstrecke Hamburg-Rostock. Dort sabotierten Jugendliche an einem Regionalexpress. Die Teenager hatten nach Angaben der Bundespolizei einen speziellen Vierkantschlüssel dabei. Mit ihm konnten sie in zwei Waggons die Schaltkästen öffnen. Sie verstellten die Stromversorgung auf Akku-Betrieb, so dass die Klimaanlagen in zwei Wagen ausfielen. Außerdem stellten sie die Türöffner um, so dass sich die Türen nur noch in Richtung der Gleise statt zum Bahnsteig öffnen ließen.
Die alarmierten Zugbegleiter konnten die Einstellungen der beiden betroffenen Wagen schnell zurücksetzen. Am Bahnhof in Schwerin gelang den vier jungen Männern die Flucht vor dem Bahnpersonal. Die Bundespolizei wertet jetzt Fotos und Videos aus und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.