Arcadis Ost 1: Vor Rügen beginnt der Bau eines neuen Windparks
Arcadis Ost 1 wird der Offshore-Windpark mit der geringsten Entfernung zur Insel Rügen: Das Windfeld mit den 27 Anlagen wird nordöstlich von Jasmund gebaut. Die Anlagen und auch der Bau werden von der Insel aus zu sehen sein. Nicht nur das stößt auf Kritik.
In den kommenden Tagen beginnen die Bauarbeiten für den Windpark. Nach Angaben von Manfred Dittmer, Geschäftsführer von Parkwind Deutschland, werden zunächst die Fundamente installiert. Dabei werden große Stahlrohre in den Meeresboden gerammt. Das werde etwa vier bis sechs Wochen dauern, so Dittmer. "Ich denke schon, dass die Installation der Fundamente etwas ist, was man einfach optisch wahrnehmen wird."
194 Meter hohe Windräder 19 Kilometer vor Rügen
Auch nach Abschluss der Arbeiten seien die Windräder in Sichtweite. "Man wird den Windpark bei Tag bei guter Sicht unter anderem von Kap Arkona und vom Königsstuhl aus sehen können, denn der Windpark ist circa 17 bis 20 Kilometer von der Küste entfernt", sagte Dittmer. Und: Die Anlagen sind groß: Die Windräder sollen 194 Meter aus der Ostsee herausragen. Allein der Rotor jeder Anlage hat einen Durchmesser von 174 Metern.
Kritik von Anwohnern, Touristikern und Umweltschützern
Das Vorhaben stößt deshalb nicht nur bei Anwohnern und Tourismusverbänden auf Kritik. Umweltschutz-Organisationen wie der Nabu kritisieren zudem die hohe Lärm- und Schallbelastung bei Bau und Wartung der Anlagen für die Meerestiere. Dittmer tritt der Kritik entgegen: "Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Touristen eher neugierig sind und positiv auf diese neue Entwicklung reagieren." Zudem habe man sich mit den Bürgermeistern und Gemeinderäten ausgetauscht und sich den Fragen der Bürger gestellt. "Darüber hinaus entstehen vor Ort Arbeitsplätze - hoch qualifiziert und dauerhaft", sagte Dittmer. Beim Bau werde darauf geachtet, den Lärm in Grenzen zu halten - unter anderem mit einem Blasenschleier.
Arcadis Ost 1 soll 2023 in Betrieb gehen und eine Leistung von 257 Megawatt erbringen. Damit soll der Windpark Strom für etwa 300.000 Haushalte liefern können. Entwickler und Betreiber ist das belgische Unternehmen Parkwind. Es investiert rund 570 Millionen Euro in den Windpark auf der Ostsee vor Rügen.
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