In einem großen Schweinezuchtbetrieb in Alt Tellin (Kreis Vorpommern-Greifswald) ist ein Feuer ausgebrochen. © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Sauer

Alt Tellin: Gutachten zur Brandursache fehlt noch immer

Stand: 23.03.2022 16:50 Uhr

Bei einem Brand vor knapp einem Jahr starben über 55.000 Tiere in einer Schweinezuchtanlage in Alt Tellin. Heute haben sich Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD), Greenpeace und der BUND dazu geäußert. Ein Gutachten zur Brandursache fehlt noch immer.

Einen Wiederaufbau der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin (Landkreis Vorpommern-Greifswald), hält Landwirtschaftsminister Backhaus für nahezu ausgeschlossen. Einen Großteil der Technik die damals in Alt Tellin verbaut worden sei, gebe es nicht mehr auf dem Markt.

Greenpeace und der BUND kritisieren Brandschutz

Der Betreiber bräuchte eine komplett neue Baugenehmigung. Die wird es aber wahrscheinlich nicht geben, weil laut geänderter Bauordnung die Gemeinde jetzt ein Vetorecht hat. Greenpeace und der BUND legen den Finger beim Thema Brandschutz in die Wunde. Das Gutachten zur Brandursache liege immer noch nicht vor.

Der Brandschutz sei bei faktisch bei allen bestehenden Stallanlagen, egal ob für Hühner oder Schweine, mangelhaft. So mangelhaft wie in der abgebrannten Sauenanlage von Alt Tellin. Deshalb fordern die Umweltschützer erstens einen Baustopp für Neuanlagen und zweitens eine Brandschutznachrüstung für Altanlagen.

Über 55.000 Tiere gestorben

Der Großbrand in einer der größten Ferkelaufzuchtanlagen Europas geschah am 30. März 2021. Dabei sind über 55.000 Tiere gestorben. Die meisten Schweine sind dabei verbrannt, wurden zerdrückt, erschlagen oder erstickten während des Feuers. Viele Tiere mussten noch Tage später nachgetötet werden, weil ihnen kein Tierarzt mehr helfen konnte

Weitere Informationen
Hausschweine stehen in einem Stall. © picture alliance/ZB Foto: Patrick Pleul

Nach Brand in Alt Tellin: Betreiber will Kapazität bei Hilfe senken

Die Betreiber der abgebrannten Schweinezuchtanlage können sich vorstellen, ihre Kapazitäten in Zukunft zu reduzieren. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 23.03.2022 | 15:00 Uhr

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