Mehr als 20.000 Menschen haben sich am 1. Mai an linken und linksextremen Demonstrationen beteiligt. Die Polizei war unter anderem in Hamburg und in Berlin mit einem Großaufgebot im Einsatz. In der Hauptstadt zogen bei der sogenannten Revolutionären 1.-Mai-Demo laut Polizei mehr als 10.000 Menschen am Abend durch die Stadtteile Kreuzberg und Neukölln. In Hamburg gingen etwa 9.000 Menschen - und damit 4.000 mehr als im vergangenen Jahr - mit linken und linksextremen Gruppen auf die Straße. Eine Polizeisprecherin nannte die Demonstraionen friedlich und zog eine sehr positive Bilanz. In Stuttgart wurde eine Demonstration der linken Szene nach Angriffen auf Einsatzkräfte beendet. Zuvor hatten bundesweit Hunderttausende Menschen für gute Arbeitsbedingungen demonstriert.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen reist heute zu Gesprächen über die Flüchtlingssituation in den Libanon. Dort soll dem Land ein konkretes Finanzpaket angeboten werden, um die Zahl der Migranten zu senken, die mit Booten nach Europa kommen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es um Hilfen in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Mit dem EU-Geld soll das Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen im Libanon gestärkt werden. Vor allem die zyprische Regierung hatte die wachsende Zahl syrischer Flüchtlinge aus dem Libanon zuletzt als nicht mehr tragbar kritisiert und ein Handeln der EU gefordert.

Die USA werfen Russland vor, im Angriffskrieg gegen die Ukraine auch chemische Stoffe einzusetzen. Damit verstoße Moskau gegen die Chemiewaffen-Konvention der Vereinten Nationen, erklärte das US-Außenministerium. Russische Truppen hätten den Kampfstoff Chlorpikrin gegen ukrainische Streitkräfte eingesetzt, um taktische Fortschritte zu erzielen, hieß es. Der Einsatz solcher Chemikalien sei kein Einzelfall. Russland behauptet, kein Chemiewaffenarsenal mehr zu besitzen.

Überschattet von schweren Protesten hat das Parlament in Georgien in zweiter Lesung ein umstrittenes Gesetz zur verschärften Kontrolle von Nichtregierungsorganisationen angenommen. Es soll den angeblichen Einfluss des Auslands auf die Zivilgesellschaft in der ehemaligen Sowjetrepublik beschränken. Die Regierungspartei spricht von größerer Transparenz; Kritiker erwarten dagegen einen Missbrauch des Gesetzes wie in Russland, um prowestliche Kräfte zu verfolgen. Seit Wochen wird in Georgien gegen das Gesetz protestiert. Die Polizei geht hart gegen Demonstranten vor. Auch in dieser Nacht waren wieder Zehntausende Menschen in Tiflis auf der Straße.

Im Prozess um den getöteten sechsjährigen Joel aus Pragsdorf will das Landgericht Neubrandenburg heute das Urteil verkünden. Der angeklagte 15-Jährige soll das Kind im vergangenen September in einem Gebüsch ins Gesicht geschlagen und mit einem Messer auf ihn eingestochen haben. Er legte im Prozessverlauf ein umfassendes Geständnis ab. Die Staatsanwaltschaft fordert acht Jahre Jugendstrafe wegen Mordes; die Verteidigung plädiert auf Totschlag und fordert sieben Jahre Jugendstrafe.

Der Mordprozess zum Angriff in einem Regionalzug in Brokstedt steht vor dem Abschluss. Heute werden vor dem Landgericht Itzehoe die Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung erwartet; das Urteil soll am 15. Mai fallen. Der Angeklagte, ein 34-jähriger Palästinenser, soll im Januar 2023 in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg auf Fahrgäste eingestochen haben. Zwei Menschen starben, vier weitere wurden schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft hält den Angeklagten für voll schuldfähig. Die Verteidigung geht dagegen von einer psychischen Erkrankung des Mannes aus.

Im Halbfinal-Hinspiel der Fußball-Champions-League hat Borussia Dortmund mit 1:0 gegen den französischen Meister Paris St. Germain gewonnen. Das Tor für den BVB erzielte Niclas Füllkrug in der ersten Hälfte. Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag in Paris statt. Die Fußball-Bundesliga hat durch den Dortmund-Sieg in der kommenden Saison fünf Startplätze in der Champions League sicher.

Heute beginnt die letzte größere Ticket-Verkaufsphase für die Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer. Ab 11 Uhr steht ein Kontingent von mehr als 100.000 Karten zur Verfügung. Angeboten werden zum Beispiel Tickets, die über die offizielle Wiederverkaufsplattform zurückgegeben wurden, und Karten für Plätze mit eingeschränkter Sicht. Die Fußball-EM findet vom 14. Juni bis zum 14. Juli in Deutschland statt.

Das Wetter in Norddeutschland: Heute länger sonnig und meist trocken, zum Abend mehr Wolken und vereinzelt Schauer. 20 bis 26 Grad, an der See 15 bis 22 Grad. Morgen anfangs heiter, später teils dichte Wolken und Schauer, örtlich auch kräftige Gewitter. 15 bis 25 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend und Sonntag heiter bis wolkig, stellenweise Schauer, 14 bis 20 Grad.