Coronavirus-Blog: Neue Impfstoffe wohl ab 5. September lieferbar
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 29. August 2022, über die Corona-Folgen für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Am Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lauterbach: Ärzte und Impfzentren können neue Impfstoffe ab 5. September bestellen
- Scholz führt in Regierungsflieger Maskenpflicht wieder ein
- Impfzentren und mobile Impfteams in MV bis April 2023
- Intensivmediziner Marx für stärkere Nutzung des Medikaments Paxlovid
- Sieben-Tage-Inzidenzen im Norden: 254,1 in Schleswig-Holstein, 285,2 in Niedersachsen, 151,9 in Hamburg, 320,9 in Mecklenburg-Vorpommern und 275,4 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 242,8
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfquote und weiteren Daten
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht eine gute Nacht! Am Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen im Norden.
Handgreiflicher Streit um Maskenpflicht in Schweriner Klinik
Bei einem Streit um die Maskenpflicht soll ein Mann drei Sicherheitsmitarbeiter des Schweriner Helios-Klinikums angegriffen haben. Die Mitarbeiter der Notaufnahme hätten den 32-Jährigen am Wochenende auf die dort geltende Maskenpflicht hingewiesen, teilte die Polizei heute mit. Statt die Notaufnahme wie von den Wachleuten verlangt zu verlassen, habe der Mann die drei Männer angegriffen und leicht verletzt. Er sei von Polizisten vorübergehend in Gewahrsam genommen worden.
Lauterbach: Ärzte und Impfzentren können neue Impfstoffe ab 5. September bestellen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht davon aus, dass ab Anfang September in Deutschland Impfungen gegen das Coronavirus mit fortentwickelten Impfstoffen möglich sind. Das geht aus einem Schreiben des Ministers hervor. Vorbehaltlich der erwarteten EU-weiten Zulassung sollen demnach in den beiden Wochen ab 5. September rund 14 Millionen Dosen von Biontech und Moderna kommen, die an die Corona-Variante BA.1 angepasst sind. Diese würden auch "deutlich besser" gegen die derzeit vorherrschende BA.5-Variante wirken als Impfstoffe der ersten Generation. Die Präparate würden direkt an den Pharma-Großhandel ausgeliefert. Arztpraxen und Impfzentren könnten voraussichtlich ab 5. September die neuen Impfstoffe der beiden Hersteller bestellen. Etwa Ende September oder Anfang Oktober soll dem Schreiben zufolge dann auch ein an die Corona-Varianten BA.4 und BA.5 angepasster Impfstoff zugelassen werden.
1.143 Neuinfektionen seit Freitag in MV gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit vergangenem Freitag 1.143 neue Corona-Infektionen registriert. Landesweit werden 20 Menschen mit einer Corona-Infektion auf Intensivstationen versorgt - dabei ist allerdings nicht bekannt, ob ihre Infektion relevant für die Einweisung war. Die Hospitalisierungsinzidenz in MV sank auf 2,7.
Drese erwartet Omikron-Impfstoff ab Ende September in MV
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) erwartet den ersten neuen, an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff Ende September oder Anfang Oktober im Nordosten. Dies sei so vom Bundesgesundheitsministerium in Aussicht gestellt worden, sagte Drese. Der Impfstoff werde von Anfang an in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, habe der Bund angekündigt. Nach Dreses Worten nimmt die Nachfrage nach Corona-Impfungen langsam wieder zu. Über den Sommer seien in MV lediglich rund 2.000 Impfungen pro Woche gegeben worden. Seit die Ständige Impfkommission (Stiko) die zweite Auffrischungsimpfung allen über 60-Jährigen empfehle, seien es jetzt wöchentlich etwas mehr als 3.000. Anfangs war der zweite Booster nur den über 70-Jährigen und Vorerkrankten empfohlen worden. Die Ministerin sagte, sie gehe davon aus, dass die Stiko ihre Impfempfehlung auch noch einmal anpassen werde.
Der Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer will innerhalb weniger Tage nach der in Kürze erwarteten Zulassung durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA seinen neuen Corona-Impfstoff ausliefern. "Wir können sehr zeitnah ausliefern, hoffentlich ab Anfang September", sagte Unternehmenschef Ugur Sahin dem "Spiegel". Die EMA hatte kürzlich mitgeteilt, dass der zuständige Ausschuss am 1. September über die Anträge von Biontech/Pfizer und vom US-Unternehmen Moderna auf Zulassung ihrer auf den Subtyp BA.1 angepassten Impfstoffe entscheiden will. In Deutschland spielt diese Variante mittlerweile keine Rolle mehr. Die Hoffnung ist, dass dieser Impfstoff auch gegen die aktuell kursierenden Varianten besser wirkt. Die EMA prüft derzeit zudem einen auf die aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff. Biontech reiche gerade bei der EMA die letzten Dokumente ein, sagte Sahin.
Breiterer Einsatz von FFP2-Masken umstritten
Mit Blick auf die Corona-Vorgaben für den Herbst sind unterschiedliche Experten-Einschätzungen zu einem breiteren Einsatz von FFP2-Masken deutlich geworden. Der Immunologe Leif-Erik Sander von der Berliner Charité sagte in einer Bundestagsanhörung, FFP2-Masken könnten auch über längere Zeit die Übertragung von Viren effektiv verhindern, wenn sie gut getragen würden. Er glaube, dass viele Menschen darin jetzt auch außerhalb des medizinischen Bereichs gut geübt seien. Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sagte hingegen in der Anhörung, FFP2-Masken hätten eine deutlich höhere Schutzwirkung für geschultes medizinisches Personal, das sehr häufig Kontakt mit Corona-Patienten habe. Entscheidend sei die richtige Verwendung, die in der Allgemeinbevölkerung größtenteils nicht gegeben sei. Für sie sei daher auch eine FFP2-Maskenpflicht insbesondere im Flug- und Fernverkehr nicht zu begründen.
Lufthansa: Verschärfte Maskenpflicht ist starker Wettbewerbsnachteil
Die Lufthansa sieht sich durch die geplante Verschärfung der Maskenpflicht in Flugzeugen erheblich wirtschaftlich benachteiligt. "Passagiere, die die Wahl haben, über mehrere Stunden mit oder ohne Maske zu fliegen, entscheiden sich meist für die komfortablere Variante", schreibt das Unternehmen. Zwar gelte die Maskenpflicht grundsätzlich auf allen Flügen von und nach Deutschland. Es sei aber ein offenes Geheimnis, dass Fluggesellschaften aus Ländern, in denen keine Maskenpflicht herrsche, die Regelung kaum umsetzten. Die Bundesregierung hat beschlossen, zur Corona-Abwehr in Fernzügen und Flugzeugen künftig das Tragen von FFP2-Masken verbindlich vorzuschreiben. Bislang sind auch die leichteren medizinischen Masken erlaubt. Lufthansa verweist darauf, dass der deutsche Sonderweg auch eine erhebliche Belastung der Crews darstelle, die für die Durchsetzung sorgen sollen. Der Gesetzentwurf müsse dringend überarbeitet werden.
Impfzentren und mobile Impfteams in MV bis April 2023
Die Corona-Impfzentren und mobilen Impfteams in Mecklenburg-Vorpommern sollen bis April 2023 bestehen bleiben. Das kündigte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) an. Insbesondere für Menschen, die keinen Hausarzt oder aufgrund eingeschränkter Mobilität keinen Zugang zu einer Arztpraxis hätten, seien sie ein wichtiges Angebot. Dazu zählten zum Beispiel Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen oder auch Geflüchtete. Einen sogenannten Impfstützpunkt und ein mobiles Impfteam gibt es den Angaben zufolge in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt.
Scholz führt in Regierungsflieger Maskenpflicht wieder ein
Auf den Flügen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gilt in Regierungsmaschinen wieder Maskenpflicht. Nach Kritik, weil bei einer Kanada-Reise das Tragen von Masken nur empfohlen war, verschärfte das Kanzleramt für die heutige Tagesreise des Regierungschefs nach Prag die Corona-Regeln wieder. "Mit Blick auf die öffentliche Debatte der vergangenen Tage hat das Bundeskanzleramt beschlossen, neben einem aktuellen PCR-Test auch wieder das Tragen von Masken während des gesamten Fluges vorzuschreiben", teilte ein Regierungssprecher auf Anfrage mit. Auch die Test-Vorschriften wurden verschärft. Zusätzlich zu einem PCR-Test höchstens 24 Stunden vor Abflug mussten alle Passagiere vor dem Einchecken auch einen Schnelltest machen.
Intensivmediziner Marx für stärkere Nutzung des Medikaments Paxlovid
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, hat sich für einen stärkeren Einsatz des Medikaments Paxlovid ausgesprochen, um schweren Covid-19-Erkrankungen zu begegnen. "Ich glaube tatsächlich, dass die stärkere Behandlung mit diesem Medikament dazu beitragen könnte, dass weniger Corona-Patienten mit einem schweren Verlauf auf den Intensivstationen behandelt werden müssen", sagte Marx den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Studien-Daten wiesen darauf hin, dass die Verabreichung von Paxlovid gerade zu Beginn einer Infektion einen schweren Verlauf verhindern könne. "Wenn die Behandlung mit dem Medikament angezeigt ist und der Patient dies auch möchte, sollten Ärzte dies auch stärker als bislang tun."
RKI: Sieben-Tage-Inzidenzen sinken auch im Norden weiter
Die Sieben-Tage-Inzidenzen sind auch im Norden laut Robert Koch-Institut (RKI) weiter zurückgegangen: auf 254,1 in Schleswig-Holstein (Vorwoche: 325,1), auf 285,2 in Niedersachsen (Vorwoche: 323,1), auf 151,9 in Hamburg (198,5), auf 320,9 in Mecklenburg-Vorpommern (Vorwoche: 378,5) und auf 275,4 im Bundesland Bremen (331,7).
Die übliche, tägliche Fallzahlenberichterstattung entfällt heute. Viele Bundesländer melden am Wochenende gar nicht oder nicht vollständig ans. RKI. Deshalb sind die am Montag veröffentlichten Zahlen in ihrer Aussagekraft sehr begrenzt.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 242,8
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 242,8 angegeben. Vor einer Woche hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner noch bei 282,2 gelegen.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Corona-Liveticker am Montag startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Montag, 29. August 2022 - wollen wir Sie wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich vor dem Wochenende ereignet hat, können Sie im Blog von Freitag nachlesen.